Nach massivem Protest und dutzenden Missbrauchsvorwürfen von Studentinnen sagt die französische Elite-Hochschule Sciences Po nun sexueller Gewalt den Kampf an. «No more - Beenden wir sexistische und sexuelle Gewalt», war das am Freitag vorgelegte Handlungskonzept überschrieben. Auf jedem Campus soll es demnach zum Start des Studienjahrs vertrauliche, externe Ansprechpersonen für Opfer und Zeugen geben. Betroffenen wird eine psychologische Betreuung zugesichert, interne Ermittlungen sollen automatisch eingeleitet werden. Lehrpersonal und Studierende sollen ausserdem mit Blick auf die Prävention von sexueller Gewalt, Belästigungen und Diskriminierung geschult werden.
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Nach massivem Protest und dutzenden Missbrauchsvorwürfen von Studentinnen sagt die französische Elite-Hochschule Sciences Po nun sexueller Gewalt den Kampf an. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/LUIS BERG
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zuvor hatten Studentinnen sexistisches Verhalten und sexuelle Gewalt angeprangert - dabei ging es auch um Vergewaltigungsvorwürfe.

Der Univerwaltung wurde vorgeworfen, die Täter - Studenten oder Professoren - zu schützen. Die Bildungsbehörden ordneten eine Untersuchung der Vorfälle am Pariser Hauptsitz der Uni und den über das Land verteilten Ablegern an. Hunderte Menschen wurden angehört und alleine für den Zeitraum von Januar 2019 bis Juni 2021 wurden 89 Fälle festgestellt, wie die Zeitung «Le Figaro» kürzlich berichtete. In fast der Hälfte der Fälle ging es demnach um Vergewaltigungen, ein Fünftel betraf sexuelle Aggressionen.

Die Sciences Po gilt in Frankreich als «Hochschule der Macht» - Präsident Emmanuel Macron gehört ebenso zu den Absolventen wie Topmanager der Wirtschaft. Unter dem Hashtag #SciencesPorcs - ein Wortspiel mit dem französischen Wort für Schwein (porc) hatten die Studentinnen ihre Erfahrungen geteilt.

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