Nach Angriff in Zug in England: Keine Hinweise auf Terror
Bei einem blutigen Angriff in einem Zug sind in England zwei Tatverdächtige festgenommen worden. Die Polizei schliesst einen terroristischen Hintergrund aus.

Das Wichtigste in Kürze
- In England wurden mehrere Menschen in einem Zug niedergestochen.
- Neun von ihnen wurden lebensbedrohlich verletzt.
- Die Polizei hat zwei Personen festgenommen, zum Motiv ist nichts bekannt.
Nach einem mutmasslichen Messerangriff auf mehrere Menschen in einem Zug nahe der Stadt Huntingdon in England gibt es derzeit keine Hinweise auf einen möglichen Terrorangriff. Das teilte Superintendent John Loveless von der British Transport Police in Huntingdon mit.
«Dies ist eine Ermittlung der British Transport Police, und wir arbeiten weiter daran, die genauen Umstände und Motive, die zu diesem Vorfall geführt haben, so schnell wie möglich aufzuklären», sagte Loveless.

Innerhalb weniger Minuten habe die Polizei zwei Tatverdächtige im Alter von 32 und 35 Jahren wegen des Verdachts des versuchten Mordes festgenommen. Die beiden Männer seien in Grossbritannien geboren und hätten einen Migrationshintergrund.
Vier der am Samstagabend verletzten Menschen konnten laut Loveless wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Zwei weitere befinden sich noch in einem lebensbedrohlichen Zustand.
Nach dem Angriff waren zehn Menschen mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden. Zunächst ging die Polizei davon aus, dass sich neun von ihnen in lebensbedrohlichem Zustand befänden, wie Loveless sagte. Die British Transport Police ist für den Schienenverkehr zuständig, sie führt in diesem Fall die Ermittlungen.
Der Angriff ereignete sich, als der Zug in der Nähe der Stadt Huntingdon (Grafschaft Cambridgeshire) unterwegs war. Mehrere Menschen wurden dort mutmasslich mit einem Messer attackiert und in den Waggons niedergestochen.
Die Polizei wurde um 19.42 Uhr Ortszeit alarmiert. Noch in der Nacht stufte die British Transport Police die Tat als «schwerwiegenden Vorfall» ein, die Anti-Terror-Polizei wurde rasch zu den Ermittlungen hinzugezogen.
Premierminister Keir Starmer spricht von «beunruhigendem» Vorfall
In Grossbritannien herrschte bereits am Abend Entsetzen über den Vorfall. Der britische Premierminister Keir Starmer sprach von einem «schrecklichen Vorfall», der «zutiefst beunruhigend» sei. Auch Innenministerin Shabana Mahmood zeigte sich «zutiefst bestürzt».
Augenzeugen sprachen mehreren Medienberichten zufolge von dramatischen Szenen in den Waggons des Zuges. Fahrgäste hätten einen Mann mit einem grossen Messer gesehen. Viele seien panisch durch die Waggons gerannt und hätten sich auf den Toiletten versteckt, überall sei Blut gewesen.
Ein Grossaufgebot an Polizei und Rettungskräften war im Einsatz. Die Ermittlungen dauerten auch am Tag darauf noch an. Viele Strassen rund um den Bahnhof sind gesperrt, Zelte der Spurensicherung wurden aufgebaut.
Huntingdon liegt in der Grafschaft Cambridgeshire rund hundert Kilometer nördlich von London. Laut der Polizei war der Zug auf dem Weg von Doncaster nach London.














