Am Hafen im britischen Dover brauchten Autofahrer am Samstag viel Geduld. Grund dafür sind unter anderem Massenentlassungen beim Fährbetreiber P&O.
P&O
Eine Fähre für die Überfahrt über den Ärmelkanal zwischen Grossbritannien und Frankreich m Hafen von Dover. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag kam es vor dem Fährhafen in Dover zu einem regelrechten Verkehrschaos.
  • Autofahrer standen auf dem Weg zum Hafen mehr als sechs Stunden im Stau.
  • Mitte März hatte der Fährbetreiber P&O seine 800 Besatzungsmitglieder entlassen.

Massenentlassungen beim britischen Fährbetreiber P&O, mieses Wetter und der Osterferien-Start haben zu langen Staus am Hafen von Dover geführt. Mehr als sechs Stunden standen Autofahrer auf dem Weg zum Fährterminal für die Überfahrt über den Ärmelkanal im Stau.

Ein aus Deutschland stammender Krankenpfleger berichtete der BBC zufolge am Samstag von einem regelrechten Stillstand. Er wollte über die Ferien mit seiner Familie zu den Eltern reisen.

Bewohner können Auto nicht mehr benutzen

Auch am Eingang zum Eurotunnel im benachbarten Folkestone stauten sich laut Berichten die Autos wegen technischer Schwierigkeiten beim Check-In.

Dover
Fähre im Hafen von Dover. (Archivbild) - AFP/Archiv

Das britische Verkehrsministerium aktivierte Notfallpläne, die ursprünglich für einen No-Deal-Brexit erarbeitet worden waren. Teile der Autobahn M20, die von London nach Dover führt, wurden für Pkw gesperrt. Bewohner in Dover seien nicht mehr in der Lage, das Auto zu benutzen, weil die Strassen komplett verstopft seien. Dies berichtete die lokale Nachrichtenseite «Kent Online».

Der Fährbetreiber P&O hatte Mitte März schlagartig all seine etwa 800 Besatzungsmitglieder entlassen. Sie sollen durch günstigere Leiharbeiter ersetzt werden. Bis diese jedoch einsatzbereit sind, hat der Fährbetreiber seine Fahrten über den Ärmelkanal eingestellt.

Britische Behörden prüfen Entlassungen

Drei Schiffe liegen derzeit in Dover ungenutzt im Hafen. Ein Schiff des Konkurrenten DFDS hatte zudem bei schlechtem Wetter im französischen Dunkerque einen Schaden erlitten und fiel aus.

Die britischen Behörden kündigten inzwischen an, die Massenentlassungen bei P&O auf ein strafrechtlich relevantes Vergehen hin zu überprüfen. Die Regierung will zudem Möglichkeiten für eine Durchsetzung des britischen Mindestlohns für die Schiffsbesatzungen prüfen.

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