Die Mutter des Anzeigenhauptmeisters macht sich Sorgen um ihn. Es sei wie ein Zwang für ihn. Sie wünscht sich, dass ihm keine Bühne mehr gegeben wird.
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Anzeigenhauptmeister Niclas M. erhält wegen seines Hobbys Hass-Nachrichten und Drohungen. - Youtube / DER SPIEGEL

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Anzeigenhauptmeister erhält wegen seines Hobbys Hassnachrichten und Drohungen.
  • Seine Mutter lebt deshalb in Angst, dass er zu Tode geprügelt werden könne.
  • Das Verpetzen von Verkehrssündern sei für ihn ein Zwang, er sollte keine Bühne erhalten.
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Über Nacht wurde Niclas Matthei aus Sachsen-Anhalt im deutschsprachigen Raum berühmt. 4000 Verkehrssünder hat der selbsternannte Anzeigenhauptmeister schon angezeigt. Sein Ziel ist es, in jeder deutschen Gemeinde jemanden zu melden, der gegen die Verkehrsordnung verstösst. Doch mit seinem Vorhaben macht er sich keine Freunde.

Nach dem Bericht über ihn wurde er schon zusammengeschlagen. Wie seine Mutter gegenüber «RTL» sagt, erhält er Hassnachrichten und Morddrohungen. Im Briefkasten sei schon Kot gelegen, sie erhielten unerwünschte Pakete und Kataloge. Auch das Kellerschloss sei schon zerstört worden.

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«Anzeigenhauptmeister» Niclas M. geht seinem Hobby nach: Er fotografiert einen Falschparker und bringt ihn zur Anzeige. - Youtube / DER SPIEGEL

Aus Angst, dass jemand in das Haus einsteigen könnte, schlafe sie auf dem Fussboden im Flur, sagt die besorgte Mutter. «Dann hört man es besser, wenn Leute hochkommen sollten, dann müssen sie erst mal an mir vorbei.»

Sie sagt: «Er wird erkannt, er wird gehasst und er wird getötet.» Sie habe Angst, dass Hater ihren Sohn totschlagen könnten. «Ich möchte ihn nicht beerdigen.»

Mutter: Verkehrssünder anzeigen ist wie ein Zwang

Trotz der Anfeindungen und der Angst seiner Mutter macht Niclas Matthei mit seinem Vorhaben weiter. Gründe für sein doch eher untypisches Hobby nannte er in der Doku über ihn nie, die Mutter hat eine Vermutung: Rache. Denn in der Schule sei er gemobbt worden. Leute anzuschwärzen, könne nun seine Rache dafür sein, dass er so behandelt worden sei.

Sie spricht aber auch davon, dass es «wie ein Zwang» sei: «Er kann gar nicht aufhören, selbst wenn er es wollte.» Niclas lebe in seiner eigenen Welt, sehe nur schwarz und weiss. Deshalb brauche er wohl dringend eine Therapie. «Ich möchte ihm nicht schaden, ich möchte ihm helfen, aber das sieht er nicht ein.»

Um ihn zu beschützen, gab sie nun das Interview bei «RTL». Man solle Niclas in Ruhe lassen. Niemand solle ihm mehr eine Bühne geben.

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