Waffenschmuggel und Drogentransport: Ein Prozess gegen ein mutmassliches Mitglied einer italienischen Mafia läuft derzeit in Bellinzona.
Michael Platini
Das Bundesstrafgericht in Bellinzona. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Prozess gegen ein Mitglied der 'Ndrangheta hat heute in Bellinzona begonnen.
  • Dem 61-jährigen Familienvater wird Drogentransport und Waffenschmuggel vorgeworfen.
  • Ausserdem wird er der Beteiligung an einer kriminellen Organisation bezichtigt.
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Vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona hat heute der Prozess gegen ein mutmassliches Mitglied der kalabresischen Mafia 'Ndrangheta begonnen. Dem im Kanton Bern wohnhaften Mann wird unter anderem Beteiligung an einer kriminellen Organisation vorgeworfen.

Der 61-jährige, verheiratete Familienvater stammt selbst aus Kalabrien. Die Bundesanwaltschaft (BA) wirft ihm vor, in der Zeit von 2003 bis 2011 an mehreren Aktionen der 'Ndrangheta in der Schweiz und Italien beteiligt gewesen zu sein.

Waffenschmuggel

Der Angeklagte befindet sich nicht in Haft. Gemäss BA hat er auf Bestellung eines Mafia-Clans in Mailand illegal Waffen in der Schweiz gekauft. Diese soll er nach Kalabrien gefahren haben und dabei gewusst haben, dass die Waffen für die kriminellen Aktivitäten der 'Ndrangheta bestimmt waren.

Der Staatsanwalt des Bundes hielt in seinem Plädoyer fest, dass der Angeklagte die Dienste der Mafia für die Bewachung von Hanffeldern in der Schweiz nutzte, namentlich im Kanton Bern.

Blutige Vergehen

Dem Italiener wird weiter vorgeworfen, an zahlreichen Treffen der 'Ndrangheta in der Lombardei und in Kalabrien teilgenommen zu haben – an Aufnahme-Zeremonien neuer Mafia-Mitglieder. Er sei in den Jahren 2003 und 2004 aktiv an Operationen der kalabresischen Mafia beteiligt gewesen, bei denen es in und um Turin zu blutigen Aktionen kam.

Der Angeklagte muss sich wegen des Transportes von mehreren Kilogramm Kokain und Haschisch zudem wegen Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten.

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