Monets Kartoffelstock-Werferin drohen vier Jahre Knast

Am Sonntagnachmittag sorgen zwei Klima-Aktivisten im Privat-Museum «Barberini» für Aufruhr: Sie bewerfen Claude Monets Gemälde «Les Meules» mit Kartoffelstock. Danach kleben sich die beiden in der Nähe des Bildes mit jeweils einer Hand fest.

Noch am selben Tag bekennt sich Mirjam Herrmann auf Twitter zu der Aktion : «Ich war das! Ich habe Angst, dass es in der Klimakatastrophe keinen Raum mehr gibt für Kunst und Kultur.» Sie habe gewusst, dass vor dem Gemälde eine Glasscheibe wäre und sei froh, dass dieses nicht beschädigt worden sei.

Die 25-Jährige ist Teil der Bewegung «Last Generation», deren Mitglieder sich regelmässig auf deutsche Strassen und Kreuzungen kleben und so den Verkehr blockieren. Herrmann selbst sorgte im September 2021 für ein Verkehrschaos, wie die «Bild» schreibt.

Sie seilte sich damals mit einem anderen Aktivisten von einer Autobahnbrücke bei München ab. Dadurch kam es fast zwei Stunden lang zu einer Sperrung, zum Dauerstau und zu einem Polizeieinsatz.

Deswegen hat die Staatsanwaltschaft sie nun angeklagt – wegen Nötigung in 1296 Fällen! Damit drohen ihr bis zu vier Jahre Knast. Nach der Autobahn-Aktion musste sie per Gerichtsbeschluss aus der U-Haft entlassen werden.

Durch den Kartoffelbrei-Wurf auf das Gemälde von Monet dürfte noch einiges an Strafen hinzukommen. Gegen Herrmann und ihren Kollegen wird nämlich wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch ermittelt.

Erst vorletztes Wochenende hatten zwei junge Aktivistinnen ein Van-Gogh-Gemälde in London mit Tomatensuppe beworfen.