Molkerei-Verband erwartet weitere Preissteigerungen

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Deutschland,

Die Preisanstiege bei Lebensmitteln dürften der Milchwirtschaft zufolge noch lange nicht nachlassen. Der Liter Milch könnte schon bald eine symbolische Preisgrenze überschreiten.

Milchprodukte stehen in einem Supermarktregal.
Milchprodukte stehen in einem Supermarktregal. - Sven Hoppe/dpa

Bei Milch und Milchprodukten müssen Verbraucherinnen und Verbraucher nach Einschätzung des Milchindustrie-Verbandes mit weiter steigenden Preisen rechnen.

Lieferverträge mit dem Handel hätten dazu geführt, dass Molkereien starke Kostensteigerungen nur mit Verzögerung hätten weitergeben können, sagte Verbands-Chef Peter Stahl am Freitag.

Teilweise seien die Schritte nicht in dem starken Umfang vorgenommen worden, wie sie im Rückblick hätten gemacht werden müssen. «Das heisst aber auch, dass wir natürlich tatsächlich auch noch vor weiteren Preissteigerungen stehen, die wir in den Ladenverkaufspreisen noch sehen werden», sagte Stahl.

Der Milchindustrie-Verband verwies aber auch auf die Marktmacht der grossen Supermarkt-Ketten und den Wettbewerb zwischen den Händlern, die über die Preise am Regal entschieden. Bei einigen Warengruppen mögen die Preisspitzen schon erreicht sein, bei anderen noch nicht, meinte Stahl. «Der Butterpreis hat bestimmt seine oberen Kanten erreicht», sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Eckhard Heuser. Bei Käse seien leichte Steigerungen im November und bei Milch im Januar zu erwarten. «Die Euro-Grenze beim Liter Konsummilch – auch bei der 1,5er – wird überschritten werden», sagte Heuser. Milch mit dem Fettgehalt von 1,5 Prozent liegt in der untersten Preislage laut Branchenbeobachtern im Handel derzeit zumeist knapp unter einem Euro.

Beim Einkaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher sei bereits eine Reaktion zu beobachten. Bei Markenprodukten werde weniger zum regulären Preis gekauft und dafür mehr in der Aktion. Zudem gebe es auch bei Molkereiprodukten eine Verlagerung von Markenprodukten zu Eigenmarken des Handels.

Molkereien und Milchbauern sehen sich den Angaben nach enormen Kostensteigerungen ausgesetzt – unter anderem bei Energie. Der Verband appellierte in Richtung Politik, dass man auf eine stabile Energieversorgung angewiesen sei. Molkereien hätten in der Vergangenheit hauptsächlich auf Gas umgestellt. Der durchschnittliche Erlös der Bauern je Kilogramm Rohmilch werde in diesem Jahr auf über 50 Cent steigen. 2021 waren es noch 36 Cent.

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