Flughafen Zürich: Vier Passagiere kamen ohne Ticket durch Kontrolle
In diesem Jahr schafften es bereits vier Personen, ohne Ticket, in den Sicherheitsbereich des Flughafens Zürich zu gelangen. Die Vorfälle steigen an.

Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Passagiere steigen am Flughafen Zürich ohne Ticket in ein Flugzeug.
- In diesem Jahr sind bereits vier Fälle bekannt – so viel wie im ganzen letzten Jahr.
- Durch solche Vorfälle bestehe aber kein Sicherheitsrisiko am Flughafen.
In den Flughafen hinein, bis an Bord des Flugzeugs – und das ohne Ticket! Dies gelang einer Frau im Sommer 2024 am Flughafen Zürich. Sie schaffte es geschickt, die Bordkartenkontrolle zu umgehen und sich an Bord eines Fluges nach Amsterdam zu schleichen.
Trotz der strengen Sicherheitsmassnahmen am Flughafen konnte die Frau unbemerkt bleiben und das Gate passieren.
Bis nach Amsterdam schaffte es die Frau jedoch nicht.
Bettina Kunz, Mediensprecherin des Flughafens Zürich, erklärt: «In diesem Flugzeug wurden die Personen beim Einsteigen gezählt. Wenn der sogenannte Headcount nicht mit den Papieren übereinstimmt, wird überprüft, ob zusätzliche Passagiere an Bord sind.»
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) verurteilte sie daraufhin wegen «unerlaubtem Betreten des Sicherheitsbereichs» zu einer Busse von 500 Franken. Dies berichtet SRF.
Mehrere Vorfälle
Nur wenige Wochen nach ihrer ersten Aktion versuchte dieselbe Dame erneut, ohne Ticket zu reisen. Diesmal war ihr Ziel Barcelona, wo sie Freunde besuchen wollte.
Dieses Mal schlich sie sich hinter einer Person mit gültiger Bordkarte durch die Schleuse.
Doch es blieb nicht nur bei dieser Frau. Ein alkoholisierter Mann versuchte es ebenfalls. Laut Strafbefehl habe er ein Experiment machen wollen. Er wollte testen, ob es beim Fliegen genauso einfach sei wie beim Zugfahren, ohne Ticket zu reisen.
Anstieg der Fälle am Flughafen Zürich
Seit 2018 sind Flughäfen verpflichtet, das Bazl zu informieren, wenn Personen unerlaubt den Sicherheitsbereich betreten.
Eine Auswertung der Strafbescheide durch SRF zeigt einen Anstieg solcher Fälle am Flughafen Zürich. 2023 gab es nur einen Fall, 2024 vier und in den ersten fünf Monaten dieses Jahres bereits wieder vier.
Am Genfer Flughafen wurde bisher nur ein Vorfall gemeldet – eine Protestaktion bei einer Messe für Privatflugzeuge im Jahr 2023. Über hundert Aktivisten drangen auf das Gelände des Flughafens ein und wurden ebenfalls wegen «unerlaubtem Betreten des Sicherheitsbereichs» gebüsst.
Da der Flughafen Basel auf französischem Staatsgebiet liegt, untersteht er der Meldepflicht ans Bazl nicht.
Kein Sicherheitsrisiko
Trotz dieser Vorfälle sieht der Flughafen Zürich kein Sicherheitsrisiko. Bettina Kunz erklärt, dass es einen Unterschied zwischen der Bordkartenkontrolle und der Sicherheitskontrolle gäbe.
Die Bordkartenkontrolle findet vor dem Gate statt, während bei der Sicherheitskontrolle Gepäck und Personen auf ihre Sicherheit hin überprüft werden.
«Die Leute sind zwar teilweise weit gekommen ohne Bordkarte, aber sie bezüglich Sicherheit kontrolliert», so Kunz. Die Fälle würden den Flughafen beschäftigen, seien aber im Verhältnis zu sehen: «Im vergangenen Jahr sind fast elf Millionen Lokalpassagiere ab Zürich geflogen.»