Ministerin: documenta braucht «glaubwürdigen Neustart»
Die documenta war wegen Antisemitismus-Vorwürfen schwer in die Kritik geraten. Kulturstaatsministerin Claudia Roth wünscht sich einen «glaubwürdigen Neustart».

Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) dringt auf einen Neustart der Kunstausstellung documenta.
«Wir brauchen jetzt einen glaubwürdigen Neustart, dafür muss die documenta auch mit Blick auf ihre Organisationsstrukturen neu aufgestellt werden», sagte Roth nach dem Rücktritt der kompletten Findungskommission am Freitag.
Der deutsche Staat sei bereit, an der Neuaufstellung mitzuarbeiten.
documenta als «eine der wichtigsten Ausstellungen für Gegenwartskunst»
Sie könne die Entscheidung der Findungskommission nachvollziehen, sagte Roth: «Ohne vernünftige Strukturen und klare Verantwortungsketten war deren schwierige Aufgabe kaum zu bewältigen.» Das Gremium sollte die künstlerische Leitung für die nächste documenta in Kassel bestimmen. Nachdem zuvor zwei Mitglieder ausgeschieden waren, gaben am Donnerstag auch die restlichen vier auf. Hintergrund sind laut documenta die anhaltenden «polarisierenden Debatten» um die Kunstschau.
Roth sagte, sie begrüsse es sehr, «dass sich die documenta GmbH zunächst mit der eigenen, grundsätzlichen Neubestimmung und Strukturreform befasst, bevor die Planung für die Ausgabe 2027 beginnt». Der Bund sei bereit, an einer Neuaufstellung mitzuarbeiten. Sie werde in den kommenden Tagen mit dem Oberbürgermeister Kassels sprechen und – sobald die Regierungsbildung in Hessen abgeschlossen ist – auch mit dem Kunstministerium.
«Die documenta ist eine der wichtigsten Ausstellungen für Gegenwartskunst, die auch ein Schaufenster für Deutschland in der Welt ist», sagte Roth. «Wir brauchen die Kunst mehr denn je, wir brauchen geschützte Räume für die Kunst, wir brauchen ihre Debatten und Impulse für eine offene Gesellschaft.»











