Die Energieminister der Länder treffen sich heute und morgen zu Beratungen in Sachsen-Anhalt. Bei einem Thema drücken sie aufs Tempo.
Die Energieminister der Länder drängen auf einen beschleunigten Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland.
Die Energieminister der Länder drängen auf einen beschleunigten Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. - Uwe Zucchi/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Energieminister der Länder drängen auf einen beschleunigten Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland.

Auf der Konferenz der Ressortchefs in Merseburg (Sachsen-Anhalt) sollen dazu am Donnerstag mehrere Anträge beraten werden.

Der Bund solle entsprechende EU-Standards möglichst schnell in nationales Recht übertragen, sagte Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann. Der SPD-Politiker ist in diesem Jahr Vorsitzender der Energieministerkonferenz.

Willingmann geht davon aus, dass die Wirtschaft dabei auch in Zukunft auf Importe angewiesen sein wird. «Grundsätzlich muss man sich klarmachen, dass die viertgrösste Volkswirtschaft der Welt nicht energieautark sein wird», sagte er. Man könne unabhängiger werden, «aber wir werden nie vollständig auf Energieimporte verzichten können». Deshalb sei die europäische Vernetzung im Energiemarkt wichtig, man brauche verlässliche internationale Partner. «Nationalstaatliche Lösungen sind im Energiebereich wirklich absurd.»

Habeck: Konzept für Industriestrompreis

Wasserstoff solle für die Industrie in Zukunft die Energieversorgung sicherstellen, betonte Willingmann. «Den werden wir selbst nie in der erforderlichen Menge herstellen können. Wir sind also weiterhin angewiesen, Partner zu haben in der Welt, für die das möglicherweise auch ein interessantes Geschäftsmodell ist.»

Die Ressortchefinnen und Ressortchefs wollen auf der Konferenz ausserdem über die Einführung eines günstigeren Strompreises für Industriebetriebe diskutieren. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat bereits angekündigt, ein Konzept für einen Industriestrompreis vorlegen zu wollen. Die deutsche Wirtschaft klagt bereits seit längerem über Energiekosten, die im internationalen Vergleich sehr hoch seien.

Insgesamt sollen bei der Konferenz 17 Beschlussvorlagen beraten werden. Es soll auch um die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren im Rahmen der Energiewende, um den Wiederaufbau der Solarindustrie in Europa sowie die Netzinfrastruktur gehen. Die Ergebnisse werden am Donnerstagnachmittag vorgestellt.

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