Laut Experten reichen die russischen Kräfte nicht für die Eroberung von Sjewjerodonezk. Zuletzt seien nur wenige Fortschritte zu beobachten gewesen.
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Eine Rakete steckt im Boden in der Nähe von Charkiw. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die russische Artillerie reicht nicht für die Einnahme Sjewjerodonezk, so Experten.
  • Gleichzeitig werde eine Offensive in Slowjansk vorbereitet.
  • Der Kreml schade sich, indem er nicht von einem Krieg spreche.

Russlands Überlegenheit bei der Artilleriebewaffnung reicht Militärexperten zufolge nicht für die Einnahme des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine aus. «Russlands konzentrierte Artilleriekapazität gepaart mit wohl geschwächten Infanterieeinheiten bleibt unzureichend, um russische Fortschritte in Sjewjerodonezk zu erzielen», heisst es in der jüngsten Analyse des Institute for the Study of the War (ISW) vom Sonntagabend. Russische Truppen kämpften zwar weiter um die Kontrolle der Stadt, hätten aber wenig Fortschritte am Sonntag gemacht.

Russland dürfte den Experten zufolge weiter versuchen, die ehemalige Grossstadt einzukesseln und die dort verbliebenen ukrainischen Kräfte, die sich weitgehend im Chemiewerk Azot verschanzt haben, vom Nachschub abzuriegeln.

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Anwohner betrachten die Schäden in der Nähe von Sjewerodonezk. - Keystone

Allerdings seien derzeit wenig Fortschritte bei diesem Vorhaben zu sehen. Zudem bereite Moskau eine Offensive auf Slowjansk vor. Der Raum Slowjansk-Kramatorsk gilt als Zentrum der ukrainischen Verteidigungskräfte im Donbass-Gebiet.

Nach Einschätzung des ISW behindert Moskau den Erfolg seiner Invasion selbst dadurch, dass es immer noch von einer «militärischen Spezialoperation» statt von einem Krieg spricht. Das hindere Russland an einer Mobilmachung, um weitere Kräfte zu generieren. Zudem fehle so dem Kreml die rechtliche Handhabe, um Soldaten zu bestrafen, die sich einem Einsatz verweigerten.

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