Über 200 Migranten dürfen das Seenotrettungsschiff «Geo Barents» verlassen. Sie dürfen im Hafen von Catania an Land.
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Die «Geo Barents» hatte schon öfters Migranten nach Italien gebracht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach zwei Tagen Warten hat «Geo Barents» grünes Licht bekommen.
  • Über 200 Migranten dürfen in Sizilien aus humanitären Gründen an Land.

Nach zwei Tagen Warten im Hafen der italienischen Stadt Catania dürfen mehr als 200 verbliebene Migranten das Seenotrettungsschiff «Geo Barents» verlassen. Riccardo Gatti von der Organisation Ärzte ohne Grenzen verkündete am Dienstagabend, dass die italienischen Gesundheitsbehörden die geretteten Menschen an Bord untersucht und nun anders als am Wochenende entschieden hätten, dass auch sie aus humanitären Gründen an Land dürften.

Gatti berichtete von 213 Leuten, die «bald, wir hoffen heute Nacht», von dem Schiff gelassen würden, das unter norwegischer Flagge im Mittelmeer im Einsatz war.

Die Ärzte, Psychologen und Übersetzer gingen danach auf die deutsche «Humanity 1», die ebenfalls im Hafen der sizilianischen Stadt angetaut war und auf dem 35 Migranten darauf warteten, die Erlaubnis zum Verlassen des Schiffes zu erhalten. Zunächst war unklar, ob auch sie noch am Abend ein positive Nachricht der Behörden bekommen.

Vorgehen der italienischen Regierung sorgt für Kritik

Das Vorgehen der neuen italienischen Regierung unter der ultrarechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die deutlich härter gegen Migranten vorgeht, hatte international für Kritik gesorgt. Die EU-Kommission, UN-Organisationen und auch die Bundesregierung appellierten an Rom, alle Geretteten an Land zu bringen.

Am Dienstagmorgen hatte das Dresdner Rettungsschiff «Rise Above» 89 Migranten relativ problemlos in Reggio Calabria von Bord schicken können. Das Schiff «Ocean Viking» der Organisation SOS Méditerranée machte sich dagegen mit 234 Menschen an Bord auf den Weg nach Frankreich, weil Italien den Rettern keinen Hafen zugewiesen hatte.

Regierungschefin Meloni hatte nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron über die Angelegenheit gesprochen. Am Dienstagabend zeigte sie sich erfreut über die Entwicklung bei der «Ocean Viking». Ihr Amtssitz teilte mit, dass man die Entscheidung aus Paris begrüsse, dem Schiff einen Hafen zuzuweisen. Die Einwanderung sei ein europäischen Thema und müsse auch so angegangen werden, hiess es.

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