Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Russland im Zusammenhang mit dem Hackerangriff auf den Bundestag 2015 schwere Vorwürfe gemacht.
Not amused: die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.
Not amused: die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. - sda - KEYSTONE/DPA/KAY NIETFELD

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel erhebt schwere Vorwürfe gegen Russland.
  • Diese betreffen den Hackerangriff auf den Bundestag im Jahr 2015.
  • Ermittlungsergebnisse würden dafür sprechen, dass Russland an der Aktion beteiligt war.
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Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Russland im Zusammenhang mit dem Hackerangriff auf den Bundestag 2015 schwere Vorwürfe gemacht. Die Kanzlerin drohte sogar mit Konsequenzen. Mit Blick auf Ermittlungsergebnisse des Generalbundesanwalts sprach sie am Mittwoch im Bundestag von «harten Evidenzen» für eine russische Beteiligung.

Strategie der «hybriden Kriegsführung»

«Ich nehme diese Dinge sehr ernst, weil ich glaube, dass da sehr ordentlich recherchiert wurde», sagte Merkel. «Ich darf sehr ehrlich sagen: Mich schmerzt das.»

Merkel sprach bei einer Befragung durch Abgeordnete im nationalen Parlament von einer Strategie der «hybriden Kriegsführung» Russlands. Diese beinhalte auch «Desorientierung» und «Faktenverdrehung».

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Angela Merkel deutet an, dass Russland sich auf Konsequenzen wegen der Hackerangriffe gefasst machen müsse. - Keystone

«Die müssen wir beachten, und die können wir auch nicht einfach verdrängen», sagte die Kanzlerin. «Das ist nicht nur irgendwie ein Zufallsprodukt, das ist durchaus eine Strategie, die dort angewandt wird.»

Die Kanzlerin betonte zwar, dass sie sich weiter um ein gutes Verhältnis zu Russland bemühen wolle. Eine «vertrauensvolle Zusammenarbeit» werde dadurch aber gestört.

Deutschland behält sich Massnahmen gegen Russland vor

Auf die Frage nach möglichen Konsequenzen gegen Russland sagte Merkel. «Natürlich behalten wir uns immer Massnahmen vor, auch gegen Russland.»

Nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Medien vom 5. Mai machen die deutschen Ermittler den russischen Militärgeheimdienst GRU für den grossangelegten Cyberangriff auf den Bundestag im Jahr 2015 verantwortlich.

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Im Jahr 2015 wurde auf ein Bundestag ein Hackerangriff verübt. - Keystone

Die Bundesanwaltschaft hat demnach in der vergangenen Woche einen internationalen Haftbefehl gegen einen jungen russischen Hacker namens Dimitri Badin erwirkt. Das Bundeskriminalamt hatte zuvor jahrelang ermittelt. Ihm werde geheimdienstliche Agententätigkeit und das Ausspähen von Daten vorgeworfen. Der Mann werde in Russland vermutet.

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