Acht junge Männer sollen eine 13-Jährige am Sonntag in einer Kölner Badi belästigt und bedrängt haben. Die Polizei spricht von einem «Sexualdelikt».
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Sexueller Übergriff in einem Kölner Bad: Das mutmassliche Opfer konnte sich aus der Situation befreien und Hilfe holen. - Henning Kaiser/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Gruppe junger Männer bedrängte eine 13-Jährige in einer Badi.
  • Die Verdächtigen stammen aus der Türkei, Syrien und dem Irak.
  • Bei der Integration laufe etwas schief, findet ein Islam-Experte.

Nach dem mutmasslichen sexuellen Missbrauch eines Mädchens in einer Kölner Badi haben sich weitere Zeugen bei der Polizei gemeldet. «Die Vernehmungen laufen», sagte ein Sprecher am Donnerstag. Zudem werteten die Ermittler Aufnahmen aus Videoüberwachungskameras aus.

Acht junge Männer sollen die 13-Jährige am Sonntag bedrängt und belästigt haben. «Wir gehen nach wie vor von einem Sexualdelikt aus», sagte der Sprecher.

Die Verdächtigen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren sollen das Meitli im Aussenbecken des Bades umzingelt und hochgeworfen haben. Ein 16-Jähriger soll ihr in die Bikinihose gegriffen haben.

Köln Freibad
In dieser Kölner Badi kam es zum Übergriff. - keystone

Das Mädchen konnte sich befreien und einen Bademeister informieren, der die Polizei rief. Doch davon zeigten sich die jungen Männer anscheinend wenig beeindruckt. «Mehrere der Jungs haben dann, selbst als die Polizei schon da war, noch andere Mädchen und auch meine Freundin angegrinst.»

Die Verdächtigen wurden vorläufig festgenommen und kamen nach der Vernehmung wieder auf freien Fuss. Sie schweigen bislang zu den Vorwürfen. Drei von ihnen haben laut Polizei die türkische, vier die syrische und einer die irakische Staatsbürgerschaft.

«Geschlechterrollen funktionieren anders»

Angesichts dessen zeigt sich der Islam-Experte Ahmad Mansour besorgt. Zwar sei sexuelle Gewalt kein rein migrantisches Thema. Dennoch zeige der Vorfall, dass in der Integration etwas schieflaufe.

Gegenüber RTL sagt er: «Wenn ich in einer Gesellschaft gross geworden bin, in der die Geschlechterrollen ganz anders funktionieren, dann bringe ich diese Werte mit.»

Man müsse versuchen, diese Menschen nicht nur physisch ankommen zu lassen, sondern auch emotional. Für sie funktioniere die Gesellschaft ganz anders als in ihren Heimatländern.

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