Die afghanische Regierung ist nach Einschätzung einer Medienorganisation nicht in der Lage, Journalisten vor Mordanschlägen zu schützen.
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Anisa Schahid, eine der bekanntesten afghanischen Journalistinnen, steht auf dem Gelände des TV-Senders Tolonews in Kabul. Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa - sda - Keystone/dpa/Arne Immanuel Bänsch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die afghanische Regierung ist nicht in der Lage, Journalisten angemessen zu schützen.
  • Zu diesem Fazit gelangt eine Medienorganisation vor Ort.

Die afghanische Regierung ist nach Einschätzung einer Medienorganisation nicht in der Lage, Journalisten vor Mordanschlägen zu schützen. «Am meisten sind Direktoren von Medienunternehmen, Kriegsberichterstatter und investigative Journalisten bedroht», sagt Mudschib Chalwatgar, Chef der Organisation Nai in Kabul.

Die Folge sei oft Selbstzensur. «Die Meinungsfreiheit ist direkt bedroht», sagte Chalwatgar. «Die Lage der Journalisten ist nicht gut. Eine grosse Angst macht ihnen zu schaffen. Leider haben eine Reihe von Journalisten das Land verlassen», fügt der Leiter der Organisation hinzu. Journalisten seien neutrale Personen und keine Seite des Konflikts habe das Recht, sie zu töten, sagt Chalwatgar.

Im Afghanistankonflikt wurden 2020 der Organisation Nai zufolge elf Medienschaffende getötet und sechzehn bei Angriffen verwundet. Auch zahlreiche Einschüchterungsversuche, Entführungen und Gewalt gegen Journalisten beklagen die Journalistenvertreter. Eine Welle gezielter Mordanschläge erschüttert Afghanistan und die Hauptstadt Kabul. Die meisten Täter bleiben im Verborgenen.

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