Mehrere Tote bei Angriff auf von Deutschland unterstütztes Krankenhaus in Syrien

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Deutschland,

Bei den eskalierenden Kämpfen im Nordwesten Syriens ist ein von der Bundesregierung unterstütztes Krankenhaus zum Ziel tödlicher Angriffe geworden.

Zerstörtes Haus in Idlib
Zerstörtes Haus in Idlib - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Auswärtiges Amt stuft Vorfall als «extrem Besorgnis erregend» ein.

Es wurde «in den vergangenen Tagen von mehreren Geschossen getroffen, wobei auch Tote zu beklagen waren», sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin.

Besonders besorgt zeigte sich der Sprecher über die Umstände des Angriffs: Die Koordinaten des Krankenhauses seien vorab an die russischen Streitkräfte übermittelt worden - «mit dem Ziel, zivile Infrastruktur vor ebensolchen Angriffen zu schützen».

Dass das Krankenhaus dennoch getroffen wurde, sei «extrem Besorgnis erregend, weil es natürlich darauf schliessen lässt, dass es sich hier nicht um einen Kollateralschaden im engeren Sinne handelt, weil zumindest der russischen Seite bekannt gewesen ist, dass es sich hier um zivile Infrastruktur handelt», sagte der AA-Sprecher.

Die Koordinaten der Einrichtung seien über die Vereinten Nationen an Russland übergeben worden, weil Russland der «wichtigste Verbündete» der syrischen Regierung sei. Der Aussenamts-Sprecher wollte sich nicht dazu äussern, ob die übermittelten Daten möglicherweise missbraucht wurden, um das Krankenhaus gezielt anzugreifen: «Darüber will ich nicht spekulieren.»

Die russische Luftwaffe und syrische Regierungstruppen hatten in den vergangenen Tagen ihre Angriffe auf die Region um Idlib massiv ausgeweitet. Diese wird zum Teil noch von Rebellen kontrolliert. Seit Ende April wurden nach UN-Angaben in der Region mindestens zwölf Krankenhäuser und zehn Schulen bombardiert.

Das Auswärtige Amt verurteilte diese Angriffe. Der Sprecher rief alle Beteiligten auf, eine weitere Eskalation zu verhindern - «besondere Verantwortung kommt hier Russland und der Türkei zu», sagte er. Deutschland werde versuchen, seine humanitäre Hilfe «unter schwierigsten Umständen» fortzusetzen.

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