Mehr als 70 Staaten für weltweites Abkommen über Plastikmüll

DPA
DPA

Genève,

Bilder aus den entlegensten Meeresgegenden, die mit Plastikabfällen verseucht sind, gehen um die Welt. Tonnenweise landet das Material in den Ozeanen. Damit soll bald Schluss sein.

Ein Taucher hält ein Netz mit Abfällen, die er im baskischen Dorf Bermeo aus dem Meer entzogen hat. (Archivbild). Foto: Alvaro Barrientos/AP/dpa
Ein Taucher hält ein Netz mit Abfällen, die er im baskischen Dorf Bermeo aus dem Meer entzogen hat. (Archivbild). Foto: Alvaro Barrientos/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Plastikmüll soll mit Hilfe eines internationalen Abkommens bald möglichst nicht mehr in die Natur gelangen.

Das von Deutschland und Partnerländern forcierte UN-Abkommen könnte in wenigen Jahren in Kraft treten, sagte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Umweltministerium in Berlin, zum Abschluss einer Vorbereitungskonferenz in Genf.

75 Länder hätten ihre Bereitschaft zu Verhandlungen signalisiert. Der Startschuss dafür soll im Frühjahr 2022 bei einem Treffen der mehr als 190 Mitgliedsländer des UN-Umweltprogramms (UNEP) in Nairobi fallen.

«Ja, in einer optimalen Welt wäre das Ziel, den Plastikmüll auf Null zu reduzieren», sagte Flasbarth. Er verglich dies mit dem 1,5-Grad-Ziel der Pariser Klimakonferenz. Dort hatten die Teilnehmer beschlossen, die Klimaerwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Verhandlungen im Frühjahr 2022

Ruanda und Peru legten in Genf einen Resolutionsentwurf vor, mit dem die Verhandlungen im Frühjahr 2022 gestartet werden sollen. Sie schlagen als Ziele für das Abkommen unter anderem vor, Alternativen zu Plastik zu fördern und gesundheitsschädliche Plastikkomponenten zu regulieren. Ebenso müsse für ärmere Länder Geld bereit gestellt werden, damit sie ihren Teil zur Reduzierung von Plastik beitragen.

«Wir haben keine Zeit zu verlieren», sagte Alois Vedder von der Umweltorganisation WWF der Deutschen Presse-Agentur. «Dieses Abkommen muss rechtsverbindlich und stark sein, es darf nicht zum Papiertiger werden.» Die Konsequenzen eines halbherzigen Abkommens wären für die Meere verheerend. «Was ins Meer gelangt, bleibt dort Jahrhunderte.»

Seit den 50er Jahren sind nach Schätzungen weltweit mehr als 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert worden. 60 Prozent davon dürfte auf Müllhalden oder in der Natur gelandet sein, etwa in den Weltmeeren. Die US-Umweltorganisation Pew Charitable Trusts hat berechnet, dass sich die Plastikmenge, die jedes Jahr in Weltmeeren landet, ohne deutliche Eindämmung bis 2040 fast verdreifacht.

Kommentare

Weiterlesen

Universität Zürich
12 Interaktionen
Lernstoff weg
a
1 Interaktionen
Berikon AG

MEHR IN NEWS

elon musk
US-Verkehrsbehörde
Konservative in Australien
Australien
Rekord!
Nahostkonflikt - Geiselfreilassung Edan Alexander
1 Interaktionen
In Israel

MEHR AUS GENèVE

china USA
2 Interaktionen
Zollstreit
Keller-Sutter
25 Interaktionen
US-Handelsdeal
39 Interaktionen
Für 90 Tage
5 Interaktionen
Zollgespräche in Genf