Nach einem Gottesdienst haben sich 40 Personen in Frankfurt mit dem Coronavirus infiziert – Gottesdienste der Kirche gibt es vorerst nur noch online.
Baptisten-Gemeinde Frankfurt am Main
Geschlossen ist Bethaus einer Baptisten-Gemeinde. Mehrere Mitglieder der Gemeinde haben sich nach einem Gottesdienst mit dem Coronavirus infiziert. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Über 40 Personen haben sich nach einem Gottesdienst mit dem Coronavirus angesteckt.
  • Man habe sich in der Kirche an die Hygienemassnahmen und Abstandsregel gehalten.

Nach einem Gottesdienst in einer Kirchengemeinde der Baptisten in Frankfurt haben sich mehr als 40 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt, René Gottschalk, am Samstag mit.

«Die weitaus meisten sind nicht sonderlich krank. Nach unserem Kenntnisstand ist auch nur eine Person in einem Krankenhaus.» Der stellvertretende Vereinsvorsitzende der Gemeinde der Evangeliums-Christen-Baptisten, Wladimir Pritzkau, sagte, es befänden sich sechs Betroffene in Krankenhäusern. Die anderen seien zuhause.

Besucherzahl nicht genau bestimmbar

«Wir haben alle Versammlungen abgebrochen, Gottesdienste gibt es jetzt nur noch online», sagte der 64-Jährige. Der Gottesdienst sei am 10. Mai gewesen. Wie viele Besucher zu dem Gottesdienst gekommen waren, könne er «nicht genau sagen», meinte Pritzkau.

«Bei uns sind aber alle Regeln eingehalten worden.» Es habe Desinfektionsmittel gegeben, der vorgeschriebene Abstand sei beachtet worden.

München Gottesdienst
Eine Frau sitzt mit Mundschutz gegen das Coronavirus in der ansonsten fast menschenleeren St. Matthäuskirche in München. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Religiöse Versammlungen sind in Hessen seit dem 1. Mai unter Auflagen wieder erlaubt. So muss in Kirchen und anderen Gotteshäusern der Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen den Menschen eingehalten werden. Zudem sind weitere Hygienemassnahmen wie das Aufstellen von Desinfektionsspendern nötig.

Der Fall in Frankfurt hat Auswirkungen über die Main-Metropole hinaus. Die Stadt Hanau teilte mit, dass sich in der Stadt mindestens 16 Personen dem Corona-Virus infiziert haben. Die Infektionen stehen im Zusammenhang mit dem Gottesdienst in Frankfurt.

Muslimisches Fastenfest abgesagt

Deshalb hätten der Landkreis und die Stadt ein für Sonntag geplantes Fastengebet von Muslimen im Hanauer Herbert-Dröse-Stadion abgesagt. Die Veranstaltung wäre mit Blick auf die Geschehnisse in Frankfurt unverantwortlich, hiess es. Es sei derzeit auch noch nicht abzusehen, welche Folgen die Ereignisse in Frankfurt für die Region hätten.

Über die Zahl der Gemeindemitglieder insgesamt wollte Pritzkau keine Angaben machen. Die meisten kämen aus dem Raum Frankfurt. In der Gemeinde der Evangeliums-Christen-Baptisten finden die Gottesdienste laut Homepage in deutscher und russischer Sprache statt. Ihr Sitz ist im Stadtteil Rödelheim im Westen von Frankfurt.

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