Ein Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands wird nach Ansicht des früheren Kremlchefs Dmitri Medwedew eine militärische Gegenreaktion Russlands nach sich ziehen.
Dmitri Medwedew
Dmitri Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands. - Yekaterina Shtukina/Pool Sputnik Government/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweden und Finnland wollen der Nato beitreten.
  • Doch das könnte nach Ansicht des Ex-Kreml-Chefs Medwedew Folgen haben.

Sollten Nato-Stützpunkte auf dem Territorium der Länder errichtet und Waffen stationiert werden, dann werden «unsere Reaktionsschritte symmetrisch dazu erfolgen», sagte der Vizechef des russischen Sicherheitsrats nach einem Treffen zur Sicherheitslage an der Grenze zu Finnland der Agentur Interfax zufolge.

Schweden und Finnland hatten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Sorgen um die eigene Sicherheit als Grund für den Beitrittswunsch zur Nato angegeben.

Nato stimmte Beitrittsgesuchen zu

Davor waren sie neutral. Die Nato stimmte auf ihrem Gipfel in Madrid Ende Juni den Beitrittsgesuchen zu. Seitdem läuft die Ratifizierung durch die einzelnen Mitgliedsstaaten.

Die Entscheidung für einem Nato-Beitritt der beiden Länder verschlechtert aus Sicht von Medwedjew die Sicherheitslage im Ostseeraum, «weil die Ostsee jetzt tatsächlich zu einem Meer wird, das von Nato-Staaten dominiert wird.» Er warf den beiden Staaten vor, von «jenseits des Ozeans und von Brüssel beeinflusst» zu werden. Die Beziehungen zu den Ländern müssten von russischer Seite nun überprüft werden.

Russland teilt sich im Norden eine mehr als 1300 Kilometer lange Grenze mit Finnland. Kremlchef Wladimir Putin hatte bereits Ende Juni angekündigt, ein Nato-Beitritt des Landes würde militärische Gegenmassnahmen seines Landes nach sich ziehen.

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