Weil zwei der drei Angeklagten nicht im Gericht erschienen waren, wurde die Verhandlung unterbrochen. Polizisten holten die beiden ab und brachten sie ins Bonner Landgericht.
Einer der Angeklagten (r) unterhält sich vor Prozessbeginn mit seinem Verteidiger Dietmar Bonn. Foto: Marius Becker/dpa
Einer der Angeklagten (r) unterhält sich vor Prozessbeginn mit seinem Verteidiger Dietmar Bonn. Foto: Marius Becker/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Prozess wegen eines eskalierten Streits zwischen Maskenverweigerern und Polizisten in einem Supermarkt in Troisdorf ist am Donnerstag erst nach mehrstündiger Verzögerung in Gang gekommen.

Bereits kurz nach Beginn wurde die Verhandlung im Bonner Landgericht unterbrochen, weil zwei der drei Angeklagten nicht erschienen waren. Daraufhin nahmen Spezialkräfte der Polizei den 36-jährigen Mann und die 31-jährige Frau zu Hause fest und brachten sie ins Gericht. Die Kammer beschloss, das Verfahren gegen die Frau abzutrennen, da diese erst vor wenigen Tagen ein Kind geboren hatte.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten gefährliche Körperverletzung sowie Angriff auf Polizeibeamte vor. Sie sollen im Mai 2020 in den Supermarkt gegangen sein, um gegen die Maskenpflicht zu protestieren. Dabei sollen sie sich zunehmend aggressiv verhalten haben. Als die alarmierte Polizei eintraf, eskalierte die Situation: Die angeklagten Männer sollen den beiden Beamten unter anderem mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Die Polizisten wurden schwer verletzt. Die Ermittlungen ergaben, dass die Provokation geplant war.

Die Angeklagten hatten das Geschehen laut Staatsanwaltschaft gefilmt und das Video ins Internet gestellt. Der 36-Jährige, der der «Reichsbürger»-Szene zugeordnet wird, soll sechs Tage nach dem Vorfall erneut in dem Supermarkt erschienen sein und einen Mitarbeiter beleidigt haben. Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage vorgesehen.

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