Mit 15 Stücken in 75 Minuten hat Måneskin am Dienstagabend am Jazz Festival Montreux den Saal Strawinsky zum Kochen gebracht. Iggy Pop und Mick Jagger sind in ihrem Urteil bestätigt: Måneskin interpretieren den Glam-Rock neu und das Publikum liebt sie dafür.
Måneskin-Sänger Damiano David zeigt in Montreux sein aussergewöhnliches Charisma.
Måneskin-Sänger Damiano David zeigt in Montreux sein aussergewöhnliches Charisma. - sda - KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schon beim Aufstellen des Sets vor dem Konzert schreit das Publikum begeistert, wenn ein Band-Mitglied auf der Bühne auftaucht.

Als Måneskin Schlags 21.45 Uhr mit «Zitti E Buoni» loslegt, gibt es kein Halten mehr. Mit dem Titel gewannen die Römer im vergangenen Jahr den Eurovision Song Contest in Rotterdam.

Die Band beweist in Montreux, dass die Fundamente des Rock - Stimme, Gitarre, Bass, Schlagzeug - noch immer funktionieren. Der charismatische Sänger Damiano David bringt die Grossbildschirme im Saal fast zum Platzen.

Die Energie der kaum 20-jährigen Italiener und ihre Spielfreude sind spürbar. Der Rhythmus von Drummer Ethan Torchio ist treibend und schnell, Victoria spielt die Bassläufe perfekt und im Einklang mit Gitarrist Thomas Raggi. Damiano magnetisiert die Zuschauerinnen und Zuschauer mit seiner rauen Stimme und seiner Schönheit.

Die Band reiht Titel an Titel. Das Publikum geht bei der letzten Single «Super Model» und dem vorangegangenen«Mammamia» mit. Mit «Mammamia» dreht die Band Kritikern eine lange Nase, welche sich über vermeintlichen Kokainkonsum des Sängers am Song Contest echauffiert hatten.

Das junge Quartett spielt auch einige Cover-Versionen, so etwa «Beggin» von Four Seasons, «Womanizer» von Britney Spears und vor allem «I wanna be your dog» von Iggy Pop und den Stooges, den zweitletzten Song des Abends

Eine in der ersten Reihe versammelte Gruppe von etwa 20 jungen Männern muss ihre Platzwahl nicht bedauern. Måneskin bitten sie für den letzten Song auf die Bühne. Auf den Bildschirmen tauchen sie glücklich lachend beim Pogo auf.

Allzu schnell gehen für viele die Lichter wieder an. Das Publikum will mehr und pfeift, Måneskin kehren aber nicht auf die Bühne zurück. Voll ausgebremst finden sich die Konzertbesucher auf dem Trottoir vor dem Veranstaltungslokal wieder.

Der Verkehr kommt praktisch zum Erliegen, dicht drängt sich die Menge. Niemand will einen letzten Blick auf Måneskin beim Verlassen Montreux' verpassen.

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