Mallorca: Opfer von Gruppen-Vergewaltigung soll Spuren am Arm haben

In der Nacht von Montag auf Dienstag soll es auf Mallorca erneut zu einer Gruppenvergewaltigung gekommen sein. Laut verschiedenen Medienberichten haben sechs Urlauber eine 18-jährige Britin missbraucht.

Bei den Tätern handelt es sich demnach um fünf Franzosen und einen Schweizer – sie sind allesamt über 20 Jahre alt. Ein Richter in der Hauptstadt der spanischen Insel hat eine Untersuchungshaft für die Männer angeordnet.

Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) die Verhaftung eines Schweizer Bürgers. Demnach stehe das Generalkonsulat in Barcelona derzeit in engem Kontakt mit den zuständigen spanischen Behörden.

Aus Daten- und Persönlichkeitsschutzgründen sei das EDA nicht in der Lage, weitere Angaben zum Tatverdächtigen oder Tathergang zu machen.

Wie die Polizei mitteilte, wurde mindestens auf einem Telefon eines Verdächtigen, Videoclips der mutmasslichen Vergewaltigung gefunden. Diese Clips veranlassten den Richter zur Anordnung der U-Haft. Keiner der jungen Männer wurde aber bisher offiziell angeklagt, da die Ermittlungen noch andauern.

Wie die «Daily Mail» berichtet, inspizierten Ermittler im Rahmen der Untersuchungen den Raum, in dem der mutmassliche Übergriff stattfand. Zudem überprüften sie CCTV-Aufnahmen vom Hoteleingang. Wie es weiter heisst und bisher nicht bekannt war: Ein Sanitäter untersuchte die Frau und soll Griffspuren an ihren Armen festgestellt haben.

Die sechs Verdächtigen sollen die junge Britin in der Partymetropole Magaluf kennengelernt haben. Gegen fünf Uhr morgens (Dienstag) ging sie demnach mit in das Hotelzimmer eines der Verdächtigen. Allem Anschein nach geschah dies noch freiwillig.

Laut der Pressestelle der mallorquinischen Polizei wurde die 18-Jährige dann nach eigenen Angaben in dem Hotelzimmer von den sechs Verdächtigen vergewaltigt.

Die Polizei erschien schliesslich später in dem Hotel, als sie einen Anruf vom Sicherheitspersonal erhalten hatte, das die junge Frau verzweifelt und weinend vorfand. Das mutmassliche Opfer erhielt sofortige medizinische Hilfe und Beratung.

Die Tatverdächtigen konnten von der Polizei kurz nach der mutmasslichen Vergewaltigung festgenommen werden. Auf den ersten Bildern hielt einer der Verdächtigen seinen Kopf gesenkt und starrte auf den Boden, als er von einem Beamten der Guardia Civil in Handschellen in das Gericht in Palma geführt wurde.

Die anderen fünf hingegen, machten keinen Versuch, ihr Gesicht zu verbergen, als sie zu der Verhandlung hinter verschlossenen Türen gebracht wurden.

Auf Mallorca sorgen immer wieder derartige Gräueltaten für Schlagzeilen: Erst vor gut einem Monat hatte eine mutmassliche Gruppenvergewaltigung auf der Ferieninsel für internationales Medienecho gesorgt. Damals wurden sechs deutsche Staatsbürger festgenommen.