Mailänder Justiz ermittelt gegen Tod's-Manager
Die Staatsanwaltschaft Mailand ermittelt gegen drei Tod’s-Manager wegen des Verdachts, die Arbeitsausbeutung chinesischer Beschäftigter begünstigt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft Mailand hat Ermittlungen gegen drei Manager des Luxusschuh-Herstellers Tod's wegen des Verdachts auf Arbeitsausbeutung von chinesischen Arbeitskräften aufgenommen. Den Managern wird vorgeworfen, die Ausbeutung «begünstigt» zu haben.
Das Unternehmen habe die Aktivitäten seiner Subunternehmer nicht ausreichend kontrolliert, berichtete die Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera» am Donnerstag. Auch der Konzern selbst wurde im Rahmen der italienischen Vorschriften zur administrativen Verantwortung von Unternehmen als Beschuldigte eingetragen. Die Staatsanwaltschaft forderte eine sechsmonatige Untersagung für Tod's, Werbung für ihre Produkte zu veröffentlichen.
Manager sollen Warnsignale ignoriert haben
Nach den Ermittlungsakten sollen die Manager Hinweise aus mehreren Kontrollen in sechs chinesisch geführten Werkstätten in den Provinzen Mailand, Pavia, Macerata und Fermo ignoriert haben. Interne Inspektionen hätten zahlreiche Anzeichen für Ausbeutung gezeigt – darunter überlange Arbeitszeiten, unzureichende Löhne, fehlende Sicherheitsstandards sowie unmenschliche Wohnbedingungen der Beschäftigten, die von den Managern nicht berücksichtigt wurden.
Die Staatsanwaltschaft Mailand hatte im Oktober beantragt, den Luxusschuhhersteller Tod's unter Zwangsverwaltung zu stellen – wegen des Verdachts auf Arbeitsausbeutung. Tod's hatte im Oktober die Vorwürfe in einer Pressemitteilung zurückgewiesen. Die Staatsanwaltschaft führt seit mehreren Jahren Ermittlungen zur Ausbeutung von Arbeitskräften durch. Ins Visier geraten sind dabei auch internationale Grosskonzerne und führende Modemarken wie Loro Piana, Valentino, Dior und Armani.










