Bereits 2020 war der Deutsche Christian B. offizieller Verdächtiger im Fall Madeleine McCann. Nun wird er erneut angeklagt.
Maddie
Maddie McCann verschwand im Jahr 2007 spurlos. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 2007 ist die dreijährige Maddie McCann verschwunden und wurde später für tot erklärt.
  • Der deutsche Christian B. wurde im Mordfall nun erneut angeklagt.
  • Sein Anwalt relativiert und behauptet, es gehe nur um die Verhinderung einer Verjährung.
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Eigentlich wollten die Eltern in einer Ferienanlage an der südportugiesischen Algarve-Küste 2007 nur essen gehen. Madeleine McCann, die bald vier Jahre alt werden sollte, bleibt in der Wohnung zurück. Als die Eltern zurückkehren, ist Maddie verschwunden. Eines der zuvor geschlossenen Fenster: offen.

Mehrere Millionen werden für Hinweise ausgesetzt, Prominente weltweit appellieren zur Mithilfe. Doch sämtliche Suchaktionen bleiben ohne Erfolg. Für die Eltern die wohl schwierigste Zeit ihres Lebens.

Vermisstenfall Madeleine McCann zieht sich über Jahre

Erst 13 Jahre später, im Juni 2020, wird ein Verdächtiger ermittelt: Der deutsche Christian B.*, der wegen Sexualdelikten vorbestraft ist und von 1995 bis 2007 regelmässig an der Algarve lebte. Wenige Monate darauf finden sich erste Beweise, dass Maddie tot sein könnte.

Verdächtiger
Im Vermisstenfall Madeleine McCann wird seit 2007 ermittelt. - Keystone

Christian B. stritt stets sämtliche Verbindungen zum Fall Maddie ab.

Doch wie die Nachrichtenagentur «AFP» nun berichtet, wurde Verdächtiger B. im Mordfall erneut offiziell angeklagt. Dies teilte die portugiesische Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Christian B. wegen Vergewaltigung einer Seniorin im Knast

Zwar machte sie keine Angaben zur Identität des Beschuldigten. Doch äusserte sich bereits B.s Anwalt gegenüber der «Bild»: «Der Schritt der portugiesischen Behörden sollte nicht überbewertet werden.» Es sei davon auszugehen, dass die Massnahme «ein prozessualer Kunstgriff ist, um die in wenigen Tagen drohende Verjährung» zu verhindern.

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Der Prozess gegen Christian B. sorgt europaweit für grosses Medieninteresse. (Archivbild) - Screenshot

Christian B. sitzt aktuell eine siebenjährige Haftstrafe ab. Grund: Vergewaltigung einer 72-jährigen Seniorin. Schon 2017 war er wegen Kindesmissbrauchs aufgrund eines Haftbefehls von Portugal an Deutschland ausgeliefert worden.

Verdächtiger erhielt Haftbefehl wegen Drogendelikt

Nachdem er seine Haftstrafe verbüsst hatte, verliess er Deutschland 2018. Ein Jahr darauf wurde er von Italien ein weiteres Mal ausgeliefert. Hier war ein weiterer Haftbefehl Grund, der wegen eines Drogendelikts ausgestellt wurde.

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