Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angesichts der jüngsten Proteste gegen Polizeigewalt eine Krisensitzung einberufen.
Bilder von Macron (Mitte), seinem Innenminister und dem Pariser Polizeichef bei einer Demo
Bilder von Macron (Mitte), seinem Innenminister und dem Pariser Polizeichef bei einer Demo - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Frankreich sorgte ein brutales Video vergangene Woche für Empörung.
  • Der Vorfall hatte Proteste gegen Polizeigewalt zur Folge.
  • Präsident Macron hat nun eine Krisensitzung einberufen.

Nach den jüngsten Protesten gegen Polizeigewalt in Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron eine Krisensitzung einberufen.

Er beriet am Montagmittag mit Regierungschef Jean Castex und anderen führenden Vertretern aus Regierung und Parlament. Das hiess es übereinstimmend von Mitarbeitern und Abgeordneten. Nach Medienberichten nahmen an dem Treffen im Elysée-Palast auch Innenminister Gérald Darmanin und Justizminister Eric Dupond-Moretti teil.

Macron will «Vertrauen» in Sicherheitskräfte wiederherstellen

In Frankreich hatten vergangene Woche Videoaufnahmen für Empörung gesorgt. Diese zeigen brutale Schläge und Tritte von Polizisten gegen einen schwarzen Musikproduzenten in dessen Studio. Vier Beamte wurden inzwischen wegen «vorsätzlicher Gewalt» im Dienst beschuldigt.

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Demonstranten auf dem Platz der Republik in Paris - AFP

Macron hatte den Vorfall als «Schande» bezeichnet. Er forderte auf Facebook von der Regierung «rasche Vorschläge, um das Vertrauen wiederherzustellen» zwischen Polizei und Volk.

Am Samstag waren mehr als 130'000 Menschen in Frankreich gegen Polizeigewalt auf die Strasse gegangen. Bei anschliessenden Ausschreitungen wurden nach Angaben des Innenministeriums rund hundert Polizisten verletzt, es gab mehr als 80 Festnahmen.

Die Proteste richteten sich auch gegen ein geplantes Film-Verbot für Journalisten bei bestimmten Polizeieinsätzen. Bei der Krisensitzung mit Macron dürfte es auch um das zugrunde liegende Gesetz für «globale Sicherheit» gehen. Darüber berät derzeit das Parlament.

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