Erstmals seit Corona drohen wieder Streiks bei der Lufthansa. Während die Urabstimmung bei den Piloten läuft, rüstet Verdi zu einem eintägigen Warnstreik.
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Die deutsche Gewerkschaft Verdi fordert für das Bodenpersonal der Lufthansa angesichts der hohen Teuerung kräftige Lohnerhöhungen, um den Kaufkraftverlust auszugleichen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch, dem 27. Juli, müssen sich Lufthansa-Passagiere auf Verspätungen einstellen.
  • Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem eintägigen Warnstreik des Bodenpersonals aufgerufen.
  • Die Gewerkschaft fordert mehr Lohn angesichts der Überlastung und Inflation.
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Am kommenden Mittwoch (27. Juli) müssen sich Passagiere der Lufthansa auf verstärkte Flugausfälle und Verspätungen einrichten. In den laufenden Tarifverhandlungen für rund 20'000 Beschäftigte des Bodenpersonals hat die Gewerkschaft Verdi zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen.

Haben Sie Verständnis dafür, wenn das Bodenpersonal streikt?

Zum Bodenpersonal gehören unter anderem Techniker und Logistiker, ohne deren Dienstleistungen die Flugzeuge nicht abheben können.

Verdi lehnte erstes Tarifangebot ab

Ein erstes Tarifangebot der Lufthansa hatte Verdi abgelehnt, aber für den 3. und 4. August eine Fortsetzung der Verhandlungen vereinbart. Nach Gewerkschaftsangaben hatte das Unternehmen bei den Verhandlungen Festbeträge und eine ergebnisabhängige Komponente bei einer Laufzeit von 18 Monaten angeboten.

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Die Gewerkschaft fordert hingegen bei 12 Monaten Laufzeit 9,5 Prozent mehr Geld in den Lohntabellen. Bei einer Laufzeit von 12 Monaten sollen die unteren Lohngruppen besonders profitieren. Die Gehaltssteigerung müsse mindestens 350 Euro betragen und zusätzlich sollten sich alle Stundenlöhne deutlich vom gesetzlichen Mindestlohn absetzen, der im Oktober auf 12 Euro die Stunde steigt.

Lohnerhöhung für Bodenpersonal gefordert

Angesichts der Überlastung, der hohen Inflation und eines Lohnverzichts über drei Jahre seien deutliche Lohnsteigerungen gerechtfertigt, hatte die Verhandlungsführerin Christine Behle erklärt. Sie ist Verdi-Vizevorsitzende und zudem stellvertretende Vorsitzende des Lufthansa-Aufsichtsrats.

Die Situation auf den Flughäfen eskaliere, sagte Behle. Die Überlastung der Beschäftigten aufgrund erheblichen Personalmangels, die hohe Inflation und ein dreijähriger Lohnverzicht würden die Beschäftigten immer mehr unter Druck setzen.

Die Warnstreiks sollen am Mittwoch, dem 27. Juli, um 3.45 Uhr beginnen und bis Donnerstagfrüh, 28. Juli, um 6.00 Uhr dauern.

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