Gemäss dem «Spiegel» soll ein Fehler bei der Fluggesellschaft Lufthansa die Panne bei Merkels Reise zum G20-Gipfel verursacht haben.
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Ein Flugzeug vom Typ Airbus A380-800 der Lufthansa startet am Flughafen Frankfurt (D). (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der «Spiegel» meint, die Panne bei Merkels Reise zum G20 sei ein Fehler der Lufthansa.
  • Die Kanzlerin war wegen des Zwischenfalls verspätet in Argentinien angekommen.
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Ein Fehler der Lufthansa ist nach «Spiegel»-Informationen verantwortlich für die Flugzeug-Panne, aufgrund derer Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verspätet zum G20-Gipfel in Argentinien kam. Der Defekt sei von einer fehlerhaften Lötstelle ausgelöst worden, berichtete das Magazin am Donnerstag. Zum Totalausfall des Funksystems habe aber wohl ein Lapsus der Lufthansa geführt.

Lufthansa-Technik, eine Tochter der Fluglinie, habe den A340 der Flugbereitschaft 2009 umgebaut und warte den Jet seitdem regelmässig. Laut einem vertraulichen Bericht des Generals Flugsicherheit der Bundeswehr vom 15. Dezember habe es die Lufthansa nach einer dieser Wartungen im Jahr 2010 versäumt, die Piloten der Flugbereitschaft und den Hersteller Airbus über ein neu eingebautes digitales Kommunikationssystem in dem Jet zu informieren.

Ausgefallenes Funksystem

Auf dem Weg nach Argentinien Ende November sei es den Piloten der «Konrad Adenauer» deshalb nicht gelungen, nach einem Stromausfall der Bordelektronik das ausgefallene Funksystem für den Kontakt mit dem Boden wieder in Gang zu setzen. Am Ende mussten die Piloten über den Niederlanden umdrehen und mit vollen Tanks in Köln landen. Die Kanzlerin und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) flogen am nächsten Tag mit einem Linienflug der Iberia zum G20-Gipfel.

Luftwaffen-Brigadegeneral Peter Klement, bei der Truppe für alle Flugunfälle zuständig, untersuchte den Vorfall genau. Weil ein Flug ohne Funksystem und eine Landung mit vollen Tanks durchaus gefährlich ist, stufte er den Defekt nachträglich in die Kategorie C für erhebliche Vorfälle hoch, wie der «Spiegel» berichtete.

Dem vierseitigen Dossier Klements zufolge verursachte zunächst kurz nach dem Start eine «fehlerhafte Lötstelle» an einem Transformator einen Stromausfall in Teilen der Bordelektronik. Normalerweise sei ein solcher Defekt kein grosses Problem, da der Jet wie andere Verkehrsflugzeuge über mehrere Transformator-Einheiten verfüge. Bei einem Defekt springen diese sofort ein und sichern die Stromversorgung für die wichtigsten Bord-Geräte.

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