Louvre

Louvre-Räuber fordern für Juwelen 7,5 Mio. Fr. – in Kryptowährung

Elena Hatebur
Elena Hatebur

Frankreich,

Nach dem Raub im Pariser Louvre fehlt von den gestohlenen Juwelen noch immer jede Spur. Jetzt meldet sich ein angeblicher Vertreter der Diebe über das Darknet.

Räuber Louvre
Der Screenshot aus einem Video zeigt die Räuber bei der Arbeit. Einer davon ist auf Social Media nicht ganz unbekannt. (Archivbild) - X

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz der Verhaftung der mutmasslichen Louvre-Räuber fehlt von den Juwelen jede Spur.
  • Nun wurde das Diebesgut offenbar über einen Darknet-Chat zum Verkauf angeboten.
  • Die Firma, die die Juwelen sucht, kritisiert das Vorgehen der französischen Behörden.

Die Verhaftung war ebenso filmreif wie der Raub selbst. Nach dem aufsehenerregenden Diebstahl wertvoller Kronjuwelen aus dem Pariser Louvre kam es zu mehreren Festnahmen.

Unter den derzeit Verhafteten befindet sich auch der 39-jährige Abdoulaye N. Französischen Medien zufolge ist er unter dem Nickname «Doudou Cross Bitume» ein kleiner Social-Media-Star. Der Mann, der früher als Sicherheitsmann im Pariser Centre Pompidou arbeitete, zeigt in den sozialen Medien seine Motorrad-Leidenschaft.

Von den Juwelen fehlt weiterhin jede Spur. Die israelische Sicherheitsfirma «CGI Group» soll nun helfen, die Beute aufzuspüren.

Wie die «Bild»-Zeitung berichtet, scheint die Sicherheitsfirma eine heisse Spur zu verfolgen. Screenshots eines Darknet-Chats zeigen, wie eine mutmassliche Vertretung der Räuber versucht, das Diebesgut zu verkaufen.

Verkauf über nicht-öffentliche Plattform

«Ihr seid doch von CGI, oder? Habe gehört, eure Leute steckten hinter der Rückführung in Dresden», schreibt der Nutzer «Anubis_Dealer» am 23. Oktober. Die Nachricht wird über eine nicht öffentlich zugängliche Darknet-Plattform versendet.

Tauchen die gestohlenen Louvre-Juwelen jemals wieder auf?

Und weiter: «Wir haben etwas Ähnliches – eines der fehlenden Stücke aus dem Louvre. Echter Beweis. Seid ihr dabei?»

Nach der Überprüfung der Quelle kommt CGI zur Erkenntnis: Der Absender sei mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich im Besitz des Diebesguts. Oder zumindest einem Teil davon.

Kryptowährung als Lösegeld

«Anubis_Dealer» fordert daraufhin Lösegeld. «Du hast ein Zeitfenster von 24 Stunden. 8 Millionen Euro (7,5 Mio. Franken, Anm. d. Red.) in XMR (Monero). Übergabe über einen neutralen Ort in Österreich oder der Slowakei», heisst es.

Mit der Kryptowährung Monero wird eine vollständig anonyme Transaktion gewährleistet. Doch nach dieser Nachricht wird der Austausch offenbar vorerst auf Eis gelegt. Erst am 1. November meldet sich der Nutzer erneut.

CGI sei wohl nicht ernsthaft interessiert, lautet der Vorwurf. Die Sicherheitsfirma bekräftigt daraufhin: «Das Schweigen war kein Zeichen mangelnder Absicht – es lag an Einmischungen von Personen ausserhalb unseres Einflusses.»

Für «Anubis_Dealer» hat diese Erklärung offenbar nicht viel Aussagekraft. «Worte sind schön, aber Taten zählen mehr», schreibt der Nutzer. Man würde den Kanal vorerst offen lassen. Aber: «Verschwendet ihn nicht erneut.»

CGI Group kritisiert französische Behörden

Der Sicherheitsfirma geht der Prozess viel zu langsam. Die Gründe dafür liegen offenbar bei den französischen Behörden.

«Leider verhinderten da Ego-Konflikte und bürokratische Verzögerungen die Möglichkeit, wenigstens einige der Kunstwerke zurückzuerlangen», wird der CGI-Chef Zvika Nave zitiert.

Gegenüber der «Bild» zeigt sich Nave genervt: «Uns wurde erneut ein kurzes Zeitfenster eingeräumt. Doch bedauerlicherweise vereitelten zum zweiten Mal französisches Ego und interne Politik die Chance, die gestohlenen Juwelen zurückzuerhalten.»

Kommentare

User #3467 (nicht angemeldet)

Am Ende kann irgend jemand mit jemandem privat schnurren der einen kennt der einen kennt der im darknet einen spektakulären Auftrag gibt. Man nennt das auch Angebote die man nicht ablehnen kann.

User #3937 (nicht angemeldet)

Das waren schon Dilettanten 😂. Der eine hinterlässt Fingerabdrücke ohne Ende, der andere wird am Flughafen geschnappt. Gibts noch einen dritten? Jedenfalls wird der Auftraggeber eh nie gefunden.

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