Grossbritannien hat die ukrainischen Hoffnungen auf schnelle Kampfjet-Lieferungen deutlich gedämpft.
Ankunft von Sunak und Selenskyj in der Downing Street
Ankunft von Sunak und Selenskyj in der Downing Street - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • London hat die ukrainischen Hoffnungen auf Kampfjet-Lieferungen deutlich gedämpft.
  • Eine Lieferung in den kommenden Monaten oder Jahren sei nicht realistisch.

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat die Hoffnungen der Ukraine auf schnelle Kampfjet-Lieferungen aus Grossbritannien deutlich gedämpft.

«Ich denke nicht, dass wir in den kommenden Monaten oder gar Jahren unbedingt Kampfjets liefern werden, denn das sind ganz andere Waffensysteme als etwa Panzerabwehrraketen», sagte Wallace am Donnerstag in einem BBC-Interview. Es dauere sehr lange, das Fliegen mit solchen Jets zu lernen, ausserdem werde – ähnlich wie bei einem Formel-1-Team – eine ganze Crew benötigt. «Und, wir werden nicht 200 Mitglieder der Royal Air Force in Kriegszeiten in die Ukraine schicken», sagte Wallace.

«Langfristige» Lösung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bei seinem kürzlichen Besuch in London eindringlich Kampfjets zur Verteidigung gegen die russische Aggression gefordert. Der britische Premierminister Rishi Sunak lässt daraufhin grundsätzlich prüfen, ob Kampfflugzeuge für die Ukraine verfügbar sind.

Auch er sprach jedoch von einer «langfristigen» Lösung. Schneller als bei der Lieferung soll es bei der Ausbildung gehen: Bereits im Frühling könnten die ersten ukrainischen Piloten an Nato-Jets in Grossbritannien ausgebildet werden.

Wallace betonte im Interview mit der BBC auch, wie stark die russische Armee durch den Krieg in der Ukraine gefordert sei. «Wir schätzen aktuell, dass 97 Prozent der russischen Armee, die ganze russische Armee, in der Ukraine ist.»

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