Grossbritannien möchte noch mehr Menschen vorübergehend auf Schiffen unterbringen – dies trotz internationaler Kritik.
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Ein Schiff der britischen Border Force nimmt eine Gruppe von Männern, mutmasslich Migranten, auf. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritannien will noch mehr Migranten vorübergehend auf Schiffen unterbringen.
  • Dafür sollen zwei weitere Lastkähne angeschafft werden.
  • Insgesamt 1000 Menschen sollen damit einquartiert werden, so Premierminister Sunak.

Trotz internationaler Kritik wegen des Vorgehens gegen unerwünschte Migranten will Grossbritannien noch mehr Menschen vorübergehend auf Schiffen unterbringen. Das kündigte der konservative Premierminister Rishi Sunak am Montag in Dover an. Dafür sollen zwei weitere Lastkähne angeschafft werden, um insgesamt 1000 Menschen einzuquartieren, wie Sunak weiter sagte.

Ein erster Kahn soll bald vor dem südenglischen Hafen Portland ankern. «Mit Mut und Entschlossenheit kann die Regierung dieses Problem lösen», sagte Sunak. «Und wir nutzen jedes Mittel, das uns zur Verfügung steht.»

Die britische Regierung will mit scharfen Gesetzen die Einreise von unerwünschten Migranten verhindern. Das Vorhaben kommt nach Ansicht von Kritikern einem Asylverbot gleich: Wer auf unerwünschten Wegen im Vereinigten Königreich ankommt, soll festgehalten und möglichst schnell nach Ruanda oder ein anderes als sicher geltendes Land abgeschoben werden – ohne Rücksicht auf den Flüchtlingsstatus.

Zahl irregulärer Einreisen gefallen

Sunak behauptete, sein Plan gegen die von ihm «illegal» genannte Migration funktioniere. Zwischen Januar und Mai sei die Zahl irregulärer Einreisen gefallen – erstmals seit Jahren.

Beobachter weisen darauf hin, dass der Rückgang auch auf schlechtes Wetter zurückzuführen sein könnte und üblicherweise in den Sommermonaten mehr Menschen die gefährliche Überfahrt wagen. Mit Albanien gibt es mittlerweile ein Rückführungsabkommen. Von dort kamen vergangenes Jahr besonders viele Migranten.

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