Litauen gibt bekannt, seit dem Sonntag ohne russisches Gas, Öl und Strom zu funktionieren.
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Litauen verzichtet komplett auf Energielieferungen aus Russland. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Litauen verzichtet auf russische Energielieferungen.
  • Für Litauen sei das ein «wichtiger Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit.»
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Litauen hat Energieimporte aus Russland nach eigenen Angaben vollständig eingestellt. Das Energiesystem des baltischen EU- und Nato-Landes funktioniere seit Sonntag ohne russisches Öl, Gas und Strom. Das sagte eine Sprecherin des Energieministeriums in Vilnius am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Der litauische Energiebedarf werde nun durch vermehrte Eigenerzeugung, das Flüssiggas-Terminal in Klaipeda und Importe über die bestehenden Verbindungsleitungen mit den baltischen und nordischen Nachbarländern gedeckt.

Bereits am Sonntag stellte Litauen den Import von Strom aus Russland ein. Die Strombörse Nord Pool hatte am Freitag den einzigen Importeur von russischem Strom in den baltischen Staaten vom Handel ausgeschlossen. Damit wird Strom aus Russland nun auch in Estland und Lettland nicht mehr importiert und gehandelt.

«Ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine»

Dies werde die Sicherheit der Stromversorgung aber nicht beeinträchtigen, teilten die Stromnetzbetreiber der drei Länder mit. Sie hatten zuvor bereits ihre Übertragungskapazität für russische Stromimporte reduziert.

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16 Prozent des Stroms in Litauen kamen aus Russland. - keystone

Litauen importierte im vergangenen Jahr noch rund 16 Prozent seines gesamten verbrauchten Stroms aus Russland. Der baltische Staat hatte vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges bereits die Einfuhr von russischen Öl und Gas eingestellt.

Dies sei nicht nur ein wichtiger Meilenstein für Litauen auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit, sondern auch ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Das hiess es aus dem Energieministerium in Vilnius.

Litauens Parlament hatte die Regierung in Vilnius angesichts des Ukraine-Kriegs dazu aufgefordert, den Import und Verbrauch von russischen Energieressourcen so schnell wie möglich zu stoppen. Nach Parlamentsangaben bezog Litauen jährlich Öl, Gas und Strom im Wert von mehr als drei Milliarden Euro aus Russland.

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