Litauen hat wegen Aussagen des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko zu möglichen Militäroperationen gegen das Nachbarland Protest eingelegt.
Alexander Lukaschenko
Alexander Lukaschenko, Machthaber von Belarus. (Archivbild) - keystone

In einer diplomatischen Note sei der «starke Protest» gegen Anfang der Woche beim Besuch einer Militärübung getätigte Äusserungen zum Ausdruck gebracht worden, teilte das Aussenministerium des baltischen EU- und Nato-Landes am Freitag in Vilnius mit. Auch sei das autoritär regierte Nachbarland zu einer schnellstmöglichen offiziellen Erklärung aufgefordert worden.

In Belarus war am Dienstag auf einem regierungsnahen Telegram-Kanal ein Video von einem Truppenbesuch Lukaschenkos veröffentlicht worden. Darin zu sehen war, wie der Langzeitherrscher sich von einem Militärvertreter die Ziele einer Übung erklären liess und darüber sprach, wie die belarussische Armee darauf vorbereitet sei, notfalls Teile Polens oder Litauens anzugreifen. Zwischen den beiden EU- und Nato-Staaten, die an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands engen Verbündeten Belarus grenzen, verläuft ein schmaler Landkorridor – der sogenannte Suwalki-Korridor.

Nach Angaben des Aussenministeriums enthielten die Äusserungen ungerechtfertigte Vorwürfe über angebliche militärische Drohungen Litauens gegen Belarus, Unterstellungen über die Unhaltbarkeit des Suwalki-Korridors sowie Anweisungen, die belarussische Armee auf eine mögliche Konfrontation mit den baltischen Staaten und Polen vorzubereiten. Dies könne als «weitere Eskalation der aggressiven Aussenpolitik» von Belarus interpretiert werden und sei «völlig inakzeptabel», hiess in der Erklärung.

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