Linken-Politiker Gysi: «Es geht für uns um alles»
Die Vorwürfe sexueller Übergriffe im Landesverband Hessen haben die Linke nicht nur in eine Krise gestürzt. Der frühere Fraktionschef Gregor Gysi sieht gar die Zukunft der Partei in Gefahr.

Das Wichtigste in Kürze
- Der frühere Links-Fraktionschef Gregor Gysi sieht seine Partei in einer Existenzkrise.
«Die nächste Bundestagswahl wird entscheiden, ob es für die Linke als politische Partei eine Zukunft gibt», sagte der Bundestagsabgeordnete den Zeitungen «Rheinische Post» und «General-Anzeiger» (Montag). «Es geht für uns um alles.»
Seine Partei brauche einen Neustart und intern einen anderen Umgang miteinander. Der Streit müsse aufhören, vor allem aber die Art des Streits: «Es gibt in der Linken zu viel Rechthaberei, zu viel Ideologie. Das bringt uns nicht weiter.» Mit Blick auf den Verdacht sexueller Übergriffe innerhalb der Linken sagte er: «Die Linke ist eine demokratische, emanzipatorische Partei. Sexismus darf bei uns keinen Platz haben.»
Unter anderem wegen des Umgangs mit Vorwürfen sexueller Übergriffe im Landesverband Hessen war Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow vorige Woche überraschend zurückgetreten. Die Co-Vorsitzende Janine Wissler führt die Linke bis zu einem Parteitag Ende Juni allein. Dort soll der Vorstand neu gewählt werden.