Lehrer in Paris verbrennt Matura-Klausuren aus Protest vor Schule
Ein Lehrer hat vor einer Pariser Schule Dutzende Prüfungen seiner Schüler verbrannt. Er will damit auf die Schwächen im Schulsystem aufmerksam machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Pariser Aushilfslehrer hat aus Protest zu drastischen Massnahmen gegriffen.
- Vor dem Gymnasium zündete er die Tests seiner Schüler an.
- Er bemängelt das französische Schulsystem.
Aus Protest gegen Schwächen im französischen Schulsystem hat ein Lehrer Dutzende Abitur-Klausuren vor einem Pariser Berufsgymnasium verbrannt.
In einem Metalleimer zündete der Englischlehrer am Dienstag die Englischklausuren von 63 Schülerinnen und Schülern an, berichtete die Zeitung «Le Parisien» am Mittwoch.
Keiner seiner Schüler sei in der Lage gewesen, Englisch zu sprechen, was zeige, dass der Unterricht der vergangenen sieben Jahre nichts tauge, sagte der Aushilfslehrer. Deshalb habe er seiner Klasse die Prüfungsaufgaben verraten. Als dies aufflog und es andere Aufgaben gab, habe er sich zu der spektakulären Aktion entschieden, die von der Zeitung gefilmt wurde.
Lehrer wird angezeigt
Von den 63 Arbeiten, die er verbrannt habe, sei die grosse Mehrheit seiner Meinung nach katastrophal gewesen, sagte der Lehrer. Das zeige, dass es nicht am mangelnden Lernwillen einiger Schüler gelegen habe könne.
Wie die Schulbehörde der Zeitung sagte, sei Anzeige gegen den Aushilfslehrer erstattet worden, dessen Vertrag nicht verlängert werde. Es seien Vorkehrungen getroffen worden, damit die Schüler beim Abitur nicht benachteiligt werden. Ob sie die Prüfung wiederholen müssen, wurde nicht gesagt.
