Berlins Kultursenator Klaus Lederer sieht die komplizierten Strukturen im neuen Humboldt Forum gelassen.
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Humboldt Forum - AFP

«Alle Akteure haben an einem gemeinsamen Governance-Modell für das Humboldt Forum gearbeitet, im Gebäude herrscht Vielfalt und auch der Freiraum für unterschiedliche Akteure, eigene Akzente zu setzen», sagte der Linke-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

«Das Humboldt Forum wird sich mit den verschiedenen Angeboten erst noch bewähren müssen, auch mit den Widersprüchlichkeiten, die damit notwendig verbunden sind und die ich nicht für ein Problem halte.»

Das 677 Millionen Euro teure Zentrum für Kultur, Kunst und Wissenschaft nutzen künftig zwei Museen der Stiftung Preussischer Kulturbesitz, das Land Berlin und die Humboldt-Universität.

Gezeigt werden nach den bis Ende 2021 geplanten Öffnungsschritten Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins.

«Für den Berliner Teil sehe ich unsere Rolle darin, zum Widerspruch herauszufordern, zu Debatten anzuregen, Nachdenklichkeit zu befördern, die mit existierenden gesellschaftlichen Missständen und Problemen zu tun haben, die die Menschheit insgesamt vor ziemliche Herausforderungen stellen», sagte Lederer.

«Es soll gelingen, Berlin im globalen Netzwerk zu präsentieren.» Berliner Stadtgeschichte sei eben auch Kolonialismus, NS-Diktatur, Teilung, Kalter Krieg, Parteibürokratie und das Regime der SED. «Aber Berlin ist auch eine Metropole im internationalen Kontext und war es immer wieder.»

Lederer hoffe auf einen «Kontrapunkt zu einem Selbstverständnis, dass das Humboldt Forum sozusagen als Aushängeschild der Bundesrepublik als geläuterte Nation darstellt. Hier sollen unbedingt Widerspruch und Auseinandersetzung ermöglicht werden. Zu welchem Zweck betreibt man Museen? In einem aufgeklärten Sinne, um die Leute anzuregen, ihren Verstand zu benutzen.»

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