Heute Freitag tritt Christine Lagarde ihr Amt als Präsidentin der Europäischen Zentralbank erwartet. Sie folgt damit auf Mario Draghi.
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Christine Lagarde tritt heute Freitag ihr Amt als neue EZB-Präsidentin an. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Christine Lagarde hat heute Freitag ihr Amt als EZB-Präsidentin angetreten.
  • Sie folgt auf Mario Draghi und ist die erste Frau in diesem Amt.
  • Es werden Proteste von Globalisierungskritikern und Klimabewegungen erwartet.

Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) beginnt eine neue Ära. Die Französin Christine Lagarde hat am Freitag ihr Amt als EZB-Präsidentin angetreten. Die Juristin und frühere Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) löste Mario Draghi ab, dessen achtjährige Amtszeit am 31. Oktober endete.

Lagarde, ehemals französische Finanzministerin, hatte bereits Sympathie für eine Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik der EZB erkennen lassen. Allerdings will sie mögliche negative Folgen und Nebeneffekte des EZB-Kurses genauer in den Blick nehmen. Die Sorgen der Menschen müssten beachtet werden.

Mario Draghi christine lagarde
Der scheidende EZB-Präsident Mario Draghi übergibt auf einem Festakt anlässlich des Wechsels an der Spitze der EZB mit einer Glocke symbolisch den Vorsitz an seine designierte Nachfolgerin Christine Lagarde. - dpa

Vor Ende der Amtszeit Draghis hatten Europas Währungshüter ihren Anti-Krisen-Kurs noch einmal verschärft – gegen heftige Widerstände und zum Leidwesen von Sparern und Banken. Beschlossen wurde ein Massnahmenpaket gegen Konjunkturschwäche mit höheren Strafzinsen für Banken, frischen Milliarden für Anleihenkäufe und einem vorerst zementierten Zinstief.

Proteste erwartet

Am Freitag wurden Proteste gegen die Notenbank erwartet. So kündigte die globalisierungskritische Bewegung Attac eine Demonstration am Mittag an. Sie fordert, bei künftigen Anleihenkäufen der EZB soziale Kriterien sowie Umwelt- und Klimaschutz zu berücksichtigen. Für 14.00 Uhr haben zudem die Klimabewegungen Fridays for Future und Extinction Rebellion Frankfurt zu Protesten vor dem Gebäude der EZB aufgerufen.

Mit Lagarde besetzt zum zweiten Mal seit Gründung der EZB im Juni 1998 Frankreich den Spitzenposten bei der gemeinsamen Zentralbank. Erster EZB-Präsident war der Niederländer Wim Duisenberg (1998-2003), es folgten der Franzose Jean-Claude Trichet (2003-2011) und der Italiener Draghi (ab 1. November 2011). Zudem bestimmt erstmals eine Frau die Geschicke der EZB, die über die Geldpolitik für die Eurozone entscheidet. Hauptziel der Zentralbank ist Preisstabilität.

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