AfD-Politiker Stephan Brandner darf am morgigen Mittwoch die KZ-Gedenkstätte Buchenwald besuchen. Er selbst hatte um ein Gespräch auf dem Gelände gebeten.
Der Haupteingang zum ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrationslager Buchenwald in Weimar (D).
Der Haupteingang zum ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrationslager Buchenwald in Weimar (D). - dpa

Die KZ-Gedenkstätte Buchenwald empfängt den thüringischen AfD-Politiker Stephan Brandner an diesem Mittwoch zu einem Gespräch. Brandner selbst habe um die Unterredung gebeten, teilte die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora am Dienstag mit. Man wolle die Gelegenheit nutzen, «Herrn Brandner zu den geschichtsrevisionistischen und antidemokratischen Positionen in seiner Partei und seiner eigenen Haltung dazu zu befragen».

Im Konzentrationslager (KZ) Buchenwald in der Nähe von Weimar starben bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges mehr als 56'000 Menschen an Folter, medizinischen Experimenten oder Hunger und Krankheit. In speziellen Einrichtungen wurden mehr als 8000 sowjetische Kriegsgefangene erschossen.

Die Gedenkstätten-Stiftung will Brandner nach eigenen Angaben auffordern, zu verschiedenen Äusserungen aus den Reihen der AfD Stellung zu beziehen – etwa zu der Aussage des AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland, Hitler und die Nazis seien «nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte». Brandner selbst sagte, er habe die KZ-Gedenkstätte bereits zweimal privat mit seinen Kindern besucht. Welche Themen er ansprechen wolle, wisse er noch nicht.

Anfang 2017 hatte die Gedenkstätte dem Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke ein Hausverbot erteilt. Höcke hatte zuvor in einer Rede in Dresden unter anderem mit Blick auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin gesagt: «Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.»

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die KZ-Gedenkstätte Buchenwald lässt den Besuch von Stephan Brandner zu.
  • Der AfD-Politiker hatte die entsprechende Stiftung um ein Gespräch ersucht.
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