Küstenorte in Schleswig-Holstein bleiben für Tagesgäste weiterhin tabu

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Deutschland,

Trotz eines Neustarts bei Übernachtungen bleiben die meisten bekannten Küstenorte in Schleswig-Holstein über Himmelfahrt und Pfingsten für Tagestouristen weiter gesperrt.

Strandkörbe an der Nordsee
Strandkörbe an der Nordsee - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Zutrittsverbote über Himmelfahrt und Pfingsten aus Sorge vor Überfüllung.

Das teilten Landesregierung und betroffene Landkreise am Montag in Kiel nach einer gemeinsamen Beratung mit. Durch die Zugangsbeschränkungen soll verhindert werden, dass vor allem in Besucherhochburgen wie Sylt oder St. Peter-Ording schwer kontrollierbare Menschenansammlungen entstehen.

Auch auf Helgoland sind keine Tagesgäste erlaubt. An anderen Orten wie im Bereich Timmendorfer Strand an der Ostsee sind Ausflügler prinzipiell willkommen. Dort gibt es aber Parkplatzbeschränkungen und andere Lenkungsmassnahmen, um Überfüllungen zu vermeiden. Auch Büsum an der Nordsee ist für Ausflügler zugänglich. Generell liegt die Entscheidung zum Tourismus in den Händen der örtlichen Behörden.

Die Küsten von Nord- und Ostsee sind ein beliebtes Ausflugsziel, nicht zuletzt für Menschen aus der Millionenstadt Hamburg und dem umliegenden Ballungsraum. In Hamburg sind zudem gerade Schulferien.

Der Kieler Wirtschafts- und Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) begründete die Massnahmen mit der Auslastung in vielen Ferienhochburgen. Seit Montag ist der Übernachtungstourismus in Schleswig-Holstein wieder erlaubt, entsprechend sind viele Orte bereits wieder frequentiert. Diese gerieten «angesichts der Buchungslage schon jetzt an ihre Kapazitätsgrenzen», erkläre Buchholz am Montag. Daher unterstütze das Land Begrenzungsmassnahmen für Tagesgäste «ohne Wenn und Aber».

Nach Angaben von Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen (CDU) gehen die örtlichen Gesundheitsbehörden davon aus, dass sich die Abstandsregeln an neuralgischen Sammel- und Engstellen durch den zusätzlichen Andrang von Tagestouristen auf keinen Fall einhalten lassen. Dies gelte etwa für Strandpromenaden oder Ortskerne. Grosse Sorgen bereite auch, dass sich bei Ansteckungen dann nicht nachverfolgen lasse, wer sich wann und wo genau aufgehalten habe.

Lorenzen zufolge würden unter normalen Umständen allein in dem für seinen breiten Badestrand bekannten St. Peter-Ording während der Feiertage rund 40.000 Tagestouristen erwartet. Diese träfen dort auf 7000 Einwohner und Zweitwohnungsbesitzer sowie mehr als 13.000 Gäste, die sich in Hotels und Ferienwohnungen eingemietet hätten.

Buchholz forderte alle Ausflügler auf, die bekannteren Ferienorte über Himmelfahrt und Pfingsten zu meiden. Er vertraue darauf, dass sich die Menschen verantwortungsbewusst verhielten und selbst über die möglichen Folgen ihres Tuns nachdächten. «Vernunft ist nicht verboten», sagte er. So sei der Verzicht auf ein Zutrittsverbot in Büsum «keine Einladung, Büsum zu überrennen». Schleswig-Holstein habe lange Küsten mit Ausweichmöglichkeiten.

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