Kunstkollektion einer römischen Familie in Italien beschlagnahmt

Keystone-SDA
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Italien,

Eine der spektakulärsten privaten Sammlungen griechischer und römischer Statuen der Welt ist von der italienischen Justiz beschlagnahmt worden.

Die italienische Flagge weht in Rom.
In Italien wurde der Haushaltsplan gebilligt. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine 2 Milliarden schwere Kunstsammlung haben italienische Behörden beschlagnahmt.
  • Diese ist das Erbe des Unternehmers Alessandro Torlonia.

Ein italienisches Gericht stellte am Mittwoch mehrere Paläste und Kunstwerke der Familie Torlonia vorläufig unter staatliche Zwangsverwaltung. Das geht aus einem heute Donnerstag in italienischen Medien veröffentlichten Urteil hervor.

Grund für die Massnahme ist ein Bruderkrieg um das Erbe des Bankiers und Unternehmers Alessandro Torlonia, der Ende 2017 gestorben war. Das Gericht stellte mit der Massnahme sicher, dass die Kunstsammlung, deren Wert auf 2 Milliarden Franken geschätzt wird, vorerst in Italien bleibt.

Zweifel am Testament

Carlo Torlonia hat Zweifel am Testament seines Vaters angemeldet. Demnach wurde das aussergewöhnliche Ensemble aus 623 Marmorstatuen zum Objekt verschwiegener Geschäftsverhandlungen zwischen einem Neffen, dem Paul Getty Museum in Los Angeles und der italienischen Regierung.

Carlo Torlonia beklagt, von seinem Vater vor dessen Tod ferngehalten worden zu sein. Er sei auch nicht über die Gründung einer «Torlonia Stiftung» informiert worden.

Die Familie Torlonia stammt aus Frankreich, von wo sie im 18. Jahrhundert nach Rom übersiedelte. Der Sohn des Patriarchen wurde Finanzverwalter im Vatikan und legte so den Grundstein für das Vermögen der Torlonia. Die Skulpturen stammen grösstenteils von den Grundstücken der Familie, manche Kunstwerke wurden von der Bankiersfamilie dazugekauft.

Palast und Villa unter Zwangsverwaltung

Das Gericht stellte nun sowohl den Torlonia-Palast an der Verbindungsstrasse zwischen Roms historischem Zentrum und Vatikan als auch die Villa Albani in Rom unter Zwangsverwaltung.

Die zerstrittenen Erben sind Aktionäre der in Schwierigkeiten geratenen Banca del Fucino, deren Präsident Alessandro Torlonia bis zu seinem Tod war. Carlo Torlonia fürchtet jetzt, dass das Vermögen zur Rekapitalisierung der Bank genutzt werden könnte.

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