Um den Kauf der neuen Kampfjets für Deutschland abzuschliessen, ist für heute Montag eine Krisensitzung geplant. Es ist mit Mehrkosten zu rechnen.
Kampfjet
Die Türkei hat einen eigenen Kampfjet erfolgreich getestet. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland plant, 35 F-35-Kampfjets für fast 10 Milliarden Euro zu beschaffen.
  • Wegen erheblicher Risiken kommt es am Montag zu einer Krisensitzung.
  • Es wird vor möglichen Verzögerungen und Mehrkosten gewarnt.
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Am Montag soll eine Krisensitzung im deutschen Verteidigungsministerium geplant sein. Wie die «Bild am Sonntag» berichtet soll es um den geplanten Kauf von F-35-Kampfjets aus den USA gehen. Daran sollten auch die zuständigen Abgeordneten des Haushaltsausschusses teilnehmen, berichtet die Zeitung.

Grund für die Krisensitzung sei eine vorliegende, geheime Beschaffungsvorlage, worin vor erheblichen Risiken des Kaufes gewarnt wird.

Der Tarnkappen-Jet des US-Herstellers Lockheed Martin gilt als modernstes Kampfflugzeug der Welt. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hatte vor wenigen Tagen angekündigt, dass er die Bestellung in Kürze finalisieren wolle. Laut «BamS» geht es um 35 Maschinen inklusive Bewaffnung im Wert von 9,99 Milliarden Euro.

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F-35 Kampfjets der US-Luftwaffe. - US Department of Defense/AFP

Der Haushaltsausschuss soll die Beschaffungsvorlage den Angaben zufolge am 14. Dezember freigeben. Allerdings warne das Verteidigungsministerium darin vor Risiken. Es sei unter anderem offen, ob die Bundeswehr den Flugplatz in Büchel rechtzeitig bis 2026 für die F-35-Jets umgebaut bekomme.

Nationale Zulassung der Kampfjets ist unsicher

Die Sicherheitsanforderungen der USA seien extrem aufwendig. «Daher können zeitliche Verzögerungen und Mehrkosten bis zur Aufnahme des Flugbetriebs nicht ausgeschlossen werden.» So heisst es den Angaben zufolge aus dem Haus von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht.

Zudem will das Ministerium laut «BamS» nicht garantieren, dass die Kampfjets in Deutschland wie geplant eingesetzt werden können. Es bestehe das Risiko, dass eine Erteilung der nationalen Zulassung für den Flugbetrieb nicht zeitgerecht möglich sei. «Der Flugbetrieb könnte dann nur unter Einschränkungen aufgenommen werden», heisse es.

Die Schweiz beschafft ihrerseits 36 Kampfjets des Typs F-35 für 6,035 Milliarden Franken. Die US-Flugzeuge sollen ab 2027 bis 2030 ausgeliefert werden und die heutige Flotte der F/A-18 Hornet und F-5 Tiger ersetzen.

Das Parlament genehmigte den Verpflichtungskredit am 15. September. Das Schweizer Stimmvolk hat der Beschaffung neuer Kampfflugzeuge im September 2020 knapp zugestimmt.

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