Studie

Kripo-Bund kritisiert Seehofers Absage an Rassismus-Studie

AFP
AFP

Deutschland,

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat die Weigerung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), eine unabhängige Studie über möglichen Rassismus bei der Polizei erstellen zu lassen, scharf kritisiert.

Hamburgs Polizei im Einsatz bei Anti-Rassismus-Demo
Hamburgs Polizei im Einsatz bei Anti-Rassismus-Demo - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Vorsitzender: Polizeibehörden haben nichts zu verbergen .

Diese Haltung sei «einigermassen peinlich» und in sich nicht schlüssig, sagte der BDK-Vorsitzende Sebastian Fiedler am Montagabend in den ARD-«Tagesthemen». Seehofer erweise damit den Sicherheitsbehörden einen «Bärendienst», indem er den Eindruck erwecke, es gebe «etwas zu verstecken».

Es gebe aber nichts zu verstecken, betonte Fiedler. Bei einer unabhängigen Rassismus-Studie gehe es darum, Vertrauen in der Bevölkerung in die Polizei zu gewinnen. Sollte eine Rassismus-Untersuchung Probleme in der Polizei feststellen, dann hätten die Polizeibehörden selber ein Interesse daran, diese Probleme offen zu legen und «offensiv anzugehen».

Das Bundesinnenministerium hatte am Sonntag erklärt, Seehofer sehe «keinen Bedarf» für eine wissenschaftliche Studie über Rassismus bei der Polizei. Ministeriumssprecher Steve Alter sagte später zur Begründung, zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus sei eine Reihe anderer Massnahmen geplant, deren Ergebnisse zunächst abgewartet werden sollten.

Der Sprecher räumte ein, dass es auch in Deutschland Einzelfälle von sogenanntem Racial Profiling gebe, bei dem Beamte Menschen allein aufgrund von äusseren Merkmalen wie der Hautfarbe kontrollieren. Die Auffassung, dies sei ein «strukturelles Problem», teile das Innenministerium aber nicht.

Seehofers Absage an eine Rassismus-Studie stiess auch beim Koalitionspartner SPD auf Kritik. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht sprach sich im ZDF für die Untersuchung aus: «Es wäre wichtig, dass wir die Studie durchführen können.» Bei einer solchen Untersuchung gehe es nicht darum, «jemanden unter Generalverdacht zu stellen», betonte die SPD-Politikerin.

Kommentare

Weiterlesen

Coop
135 Interaktionen
Ungenaue KI-Kameras
nüsslisalat
292 Interaktionen
Preiskampf

MEHR IN NEWS

Claude Longchamp EU-Abkommen
1 Interaktionen
Bald öffentlich
Wasserrohrbruch
22 Interaktionen
Schutt auf Strasse

MEHR STUDIE

Listerien
1 Interaktionen
Studie zeigt
Euro
4 Interaktionen
Banken
Frau blickt in den Spiegel
1 Interaktionen
Laut Studie
Nordpazifik
2 Interaktionen
Studie

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Theresienwiese
Kriminalität
Sänger
14 Interaktionen
Mann schwer verletzt