Krankenhausgesellschaft gegen Verkürzung von Quarantänezeiten für Personal

Das Wichtigste in Kürze
- Gass warnt vor zu hohem Risiko für gefährdete Gruppen.
«Ein flächendeckender Einsatz von infizierten symptomlosen Mitarbeitern in der kritischen Infrastruktur ist ein zu hohes Risiko, gerade auch im Gesundheitswesen für die besonders vulnerablen Gruppen», sagte Gass den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Freitagsausgaben).
Gass betonte: «Es wäre den Mitarbeitern auch schwer zu vermitteln, mit viel Aufwand Infektionsschutz zu betreiben, während Kollegen infektiös am Krankenbett stehen.»
Verkürzungen der Quarantäneregelung könne es nur nach sorgfältiger Prüfung geben. «Wir brauchen valide Daten über die Infektionslage und deutlich mehr Daten über Omikron, um wirklich Entscheidungen treffen zu können, ob durch ein frühzeitiges Freitesten eine Verkürzung möglich ist», sagte Gass dem RND. «Eine Verkürzung kann auch nur dann erfolgen, wenn es sich um symptomlose Mitarbeiter in hochspezialisierten Bereichen handelt, die sonst nicht ersetzbar wären.»
In den Krankenhäusern gebe es in diesen Wochen eine Anzahl an Krankmeldungen, die einer «normalen» Winter-Saison entspreche. Eine Situation mit eklatantem Personalmangel wie in London gebe es derzeit nicht, sagte Gass dem RND.
In England werden derzeit wegen der drohenden Überlastung des Gesundheitssystems durch die explodierenden Infektionszahlen zusätzliche provisorische Krankenstationen aufgebaut.
In der Bundespolitik wird derzeit eine Verkürzung der Corona-Quarantäne überlegt, um wegen des erwarteten deutlichen Anstiegs der Corona-Infektionen durch die ansteckendere Omikron-Variante Personalengpässe in Verwaltung, Gesundheitssystem und Wirtschaft zu verhindern. Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt bei einer Ansteckung mit der Omikron-Variante, dass sich Infizierte und ihre Kontaktpersonen für 14 Tage isolieren beziehungsweise in Quarantäne begeben sollen. Das schliesst auch Geimpfte und Genesene ein.
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