Angesichts der Gewalteskalation im Nahen Osten mit zahlreichen Toten und Verletzten hat der oberste Krankenhausdirektor im Gazastreifen vor einer «medizinischen Krise» gewarnt.
Israel-Krieg
Im Gazastreifen droht eine «medizinische Krise». - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ärzte brauchen dringend Medikamente und Strom für Behandlung von Verletzten.

Ins Schifa-Krankenhaus in Gaza würden «minütlich» Verwundete eingeliefert, erklärte Mohammed Abu Salmija am Sonntag. Es würden dringend Medikamente und Treibstoff zur Stromerzeugung benötigt, um die Patientinnen und Patienten weiterhin behandeln zu können.

«Die Lage ist sehr schlimm», sagte Salmija und forderte, die Grenzen für die Einfuhr der benötigten Güter zu öffnen. Dem Gesundheitsministerium in Gaza zufolge besteht die Gefahr, dass lebensrettende Massnahmen wegen Strommangels am Dienstagnachmittag eingestellt werden müssen. Operationssäle und Beatmungsgeräte in Krankenhäusern können ohne Strom nicht arbeiten.

Im Gazastreifen kam infolge der israelischen Luftangriffe das öffentliche Leben nahezu zum Erliegen. Wegen der Schliessung von Grenzübergängen musste am Samstag zudem das einzige Kraftwerk in dem Palästinensergebiet abgeschaltet werden, weil kein Diesel mehr in die Enklave gelangte.

Der Nahe Osten wird seit Freitag von den schwersten Kämpfen zwischen Israel und militanten Palästinensern seit mehr als einem Jahr erschüttert. Die israelische Armee fliegt Luftangriffe im Gazastreifen, bei denen nach palästinensischen Angaben schon mehr als 30 Menschen getötet und 275 weitere verletzt wurden. Als Reaktion auf die Luftangriffe feuerte die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad am Wochenende mehr als 500 Raketen in Richtung Israel ab.

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