Ein Uno-Diplomat ist in der Republik Kosovo nicht mehr erwünscht. Laut dem Ministerpräsident habe der Russe gegen die «verfassungsmässige Ordnung» verstossen.
Kosovo
Am Dienstag kam es im Norden des Kosovo zu Zusammenstössen zwischen Polizisten und Zivilisten. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Uno-Diplomat Michail Krasnoschtschekow ist in der Republik Kosovo unerwünscht.
  • Er wurde am Dienstag bei Zusammenstössen im Norden des Kosovo verletzt.
  • Der Russe habe laut Ministerpräsident gegen die «verfassungsmässige Ordnung» verstossen.

Nach Zusammenstössen im Norden des Kosovo hat die Regierung in Pristina einen russischen Uno-Diplomaten am Freitag zur unerwünschten Person erklärt. Michail Krasnoschtschekow war am Dienstag verletzt worden.

Dies geschah, als es während eines Polizeieinsatzes gegen Schmuggler im überwiegend von Serben bewohnten Norden des Landes zu Zusammenstössen zwischen Bewohnern und Polizisten gekommen war. Er wurde am Donnerstag in ein serbisches Militärspital in Belgrad gebracht.

Die Behörden des Kosovo, die bereits die Aufhebung der Immunität des Diplomaten der Uno-Mission im Kosovo (Unmik) gefordert hatten, erklärten am Freitag, sie wollten Krasnoschtschekow nicht mehr auf ihrem Territorium haben. Ministerpräsident Ramush Haradinaj erklärte im Online-Dienst Facebook, der Diplomat stehe im Verdacht, gegen die «verfassungsmässige Ordnung» sowie «gegen universelle Werte, Frieden und Stabilität» verstossen zu haben.

Uno geniesst Immunität

Der serbische Präsident Aleksandar Vucic besuchte unterdessen den russischen Diplomaten im Spital. Russlands Aussenminister Sergej Lawrow bezeichnete das Vorgehen Pristinas laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti als «absolut inakzeptabel» und «durch nichts zu rechtfertigen».

Ein Sprecher der Uno in New York sagte, Uno-Diplomaten könnten nicht zur unerwünschten Person erklärt werden, weil sie die Vereinten Nationen repräsentierten und kein anderes Land. Uno-Personal verfüge über diplomatische Immunität.

Nach Angaben der Polizei im Kosovo wurden der Russe und ein örtlicher Mitarbeiter der Uno-Mission im Kosovo festgenommen, weil sie ein Fahrzeug der Unmik benutzt hätten, um mit Anwohnern eine Barrikade zu errichten. Damit habe der Polizei der Zutritt zu der Stadt Zubin Potok versperrt werden sollen. Der russische Diplomat war wieder freigelassen geworden, bevor er ins Spital kam.

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