Bei einem Polizeieinsatz im mehrheitlich serbischen Norden des Kosovo ist es am Dienstag zu Auseinandersetzungen gekommen.
Kosovo
Ein Polizist sichert eine Strasse im Kosovo. (Archivbild) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag ist es zu Auseinandersetzungen im serbischen Norden des Kosovos gekommen.
  • Die Polizei hat einige Bürger und Polizisten wegen Schmuggelei und anderem festgenommen.
  • In der Stadt Mitrovica stiessen die Beamten auf «bewaffneten Widerstand».

Bei einem Polizeieinsatz im mehrheitlich serbischen Norden des Kosovo ist es am Dienstag zu Auseinandersetzungen gekommen.

Nach Angaben des Innenministeriums trafen die Sicherheitskräfte bei dem Einsatz gegen organisierte Kriminalität auf «bewaffneten Widerstand». Ministerpräsident Ramush Haradinaj erklärte, es habe mehrere Festnahmen gegeben, unter anderem von Polizisten.

Der Einsatz erfolgte in der Grenzregion zu Serbien. Schmuggelei ist dort weit verbreitet. Nach Polizeiangaben wurden «einige Polizisten und einige Bürger» festgenommen. Ihnen wird demnach Mitgliedschaft in kriminellen Banden, Schmuggelei, Amtsmissbrauch und Bestechung vorgeworfen.

Auch vier Mitarbeiter der Zollbehörde wurden demnach verhaftet. Unter den Festgenommenen waren den Angaben zufolge ethnische Albaner sowie Serben und Bosnier.

Beamte stiessen auf bewaffneten Widerstand

Im serbischen Teil der geteilten Stadt Mitrovica stiessen die Beamten den Angaben zufolge auf «bewaffneten Widerstand» und Strassenblockaden. Örtliche Medien berichteten unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden von vier verletzten Polizisten.

Auch aus dem serbischen Ort Zubin Potok wurden Spannungen gemeldet. Dort wurden zwei Einwohner leicht verletzt, als die Polizei eine Strassensperre durchbrach.

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic liess laut einem Bericht des Staatsfernsehens die Armee in Bereitschaft versetzen. Dies ist ein häufiger Schritt bei Spannungen im Kosovo.

Das Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Anders als die meisten EU-Länder erkennt Serbien die Unabhängigkeit bis heute nicht an. Serbien betrachtet das Kosovo weiterhin als eine seiner Provinzen.

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