Nach schweren Angriffen der vergangenen Wochen hat das russische Militär nach Erkenntnissen der ukrainischen Streitkräfte eine «Raketenpause» eingelegt.
Zerstörung in Mykolajiw
Zwei Frauen betrachten den Krater, den eine von Russland abgeschossene Rakete in einem Wohnviertel in Mykolajiw hinterlassen hat. - dpa

Allerdings nutze das russische Militär diese Unterbrechung zur Vorbereitung neuer massierter Angriffe, sagte am Mittwoch Vadim Skibizki, Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes. Zum einen überprüfe die russische Seite, welche Ziele anzugreifen seien, zum anderen werde die Wirkung bisheriger Angriffe ausgewertet. Darüber hinaus würden neue Raketen auf einen Einsatz vorbereitet, sagte Skibizki weiter.

«Das braucht Zeit.» Da Russland einen Grossteil seiner gefechtsbereiten Raketen aufgebraucht habe, würden nunmehr Projektile, die noch zu Sowjetzeiten gebaut wurden, aus den Arsenalen geholt und aufbereitet. Viele dieser alten Raketen hätten entweder ihre Ziele überhaupt nicht erreicht oder seien schon während des Anflugs explodiert.

Dennoch setze Russland auch einige moderne Raketen aus der strategischen Reserve ein. «An den Bruchstücken und Trümmern erkennen wir, dass die Raketen in diesem Jahr gebaut wurden», sagte Skibizki. «Das heisst, sie gehen direkt vom Fliessband in den Einsatz.» Auch wenn die Produktionszahlen im Vergleich zur Vorkriegszeit deutlich zurückgegangen sei, baue Russland unter Umgehung der Wirtschaftssanktionen immer noch genügend Marschflugkörper und Waffen, die gegen die Ukraine eingesetzt würden.

Die russischen Streitkräfte greifen seit einiger Zeit gezielt Objekte der energetischen Infrastruktur an, um mit dem Ausfall der Strom- und Wasserversorgung die ukrainische Bevölkerung unter Druck zu setzen.

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