Aus Kritik an Menschenrechtsstandards im WM-Gastgeberland Katar wird in Londoner Bussen und U-Bahnen keine Werbung mehr für den Wüstenstaat gemacht.
Londons Busse verzichten seit dieser Woche auf Werbung für Katar. (Archivbild)
Londons Busse verzichten seit dieser Woche auf Werbung für Katar. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/TAL COHEN
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Das Wichtigste in Kürze

  • London verbannt Werbung für die Fussball-WM 2022 in Katar aus seinen Bussen.
  • Auch in U-Bahnen wird nicht mehr für den Wüstenstaat geworben.
  • Dies aus Kritik an den Menschenrechtsstandards.

Die städtische Verkehrsgesellschaft Transport for London bestätigte das gegenüber der «Financial Times». Seit dieser Woche würden keine solcher Anzeigen mehr gezeigt, berichtete die Zeitung am Samstag.

Bereits vor einigen Jahren hatte das Verkehrsunternehmen auf Anweisung des Londoner Bürgermeisters Sadiq Khan Werbung etwa aus Ländern, in denen Homosexualität strafbar ist, unterbunden – allerdings gab es rund um die Fussball-Weltmeisterschaft dennoch zunächst eine Tourismuskampagne aus Katar auf Londoner Werbetafeln.

Katar will Investitionen prüfen

Katar will als Reaktion darauf bestehende und geplante Investments in London und anderen britischen Städten auf den Prüfstand stellen, wie die «Financial Times» unter Berufung auf eine involvierte Quelle berichtete. Diese sagte der Zeitung, man habe den Eindruck, dass katarische Investitionen in der britischen Hauptstadt nicht willkommen seien und warf den Briten Doppelmoral vor. Eine offizielle Stellungnahme gab es zunächst nicht aus Katar.

Aktuell sind Investitionen aus Katar in London omnipräsent: So gehört das Luxuskaufhaus Harrods katarischen Investoren genauso wie das Mega-Hochhaus «Shard». Auch am grössten britischen Flughafen Heathrow und mehreren Hotelketten halten die Katari Anteile. Ausserdem ist der Wüstenstaat im Energiebereich ein wichtiger Lieferant für das Vereinigte Königreich.

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