Das Rettungsschiff «Ocean Viking» mit rund 234 geretteten Menschen an Bord steuert, nachdem es in Italien nicht anlegen durfte, auf Frankreich zu.
Ocean Viking
Die Ocean Viking rettet Migranten aus Seenot. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 234 gerettete Bootsmigranten befinden sich auf der «Ocean Viking».
  • Nun macht sich das Rettungsschiff auf den Weg nach Frankreich.
  • Die dortigen Behörden wurden aufgefordert, so schnell wie möglich einen Hafen zu finden.
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Nach tagelangem Warten auf die Zuteilung eines Hafens auf Sizilien hat sich das Seenotrettungsschiff «Ocean Viking» mit 234 geretteten Migranten an Bord auf den Weg Richtung Frankreich gemacht.

Wie die Organisation SOS Méditerranée am Dienstagabend mitteilte, wurden die französischen Behörden ersucht, einen Hafen ansteuern zu dürfen. Das Schiff werde voraussichtlich am Donnerstag internationale Gewässer nahe Korsika erreichen, hiess es.

Frankreich wurde aufgefordert, so schnell wie möglich einen Hafen zu finden, an dem die Menschen an Land gehen könnten. Einige von ihnen seien bereits seit mehr als zwei Wochen an Bord der «Ocean Viking».

Meloni will härter gegen Mittelmeermigranten vorgehen

Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete, dass sich Marseille vorbereite, den Hafen für das Schiff zu öffnen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron berieten sich laut Ansa in der Angelegenheit. Die ultrarechte Politikerin und ihre neue Regierung wollen härter gegen Nichtregierungsorganisationen und Mittelmeermigranten vorgehen.

Dass nun so eine extreme Lösung angestrebt werde, sei «das Ergebnis eines kritischen und dramatischen Versagens aller europäischen Staaten, bei der Suche nach einem sicheren Hafen zu helfen», teilte SOS Méditerranée mit. Deren Geschäftsführerin Caroline Abu Sa'Da sagte: «Die Situation an Bord der Ocean Viking hat einen kritischen Punkt erreicht. Wir stehen nun vor sehr weitreichenden Konsequenzen, einschliesslich der Gefahr des Verlustes von Menschenleben.»

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