Kegelrobben an der Nordseeküsten könnten von coronabedingten Einschränkungen des Tourismus profitieren.
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Keggelrobben-Baby am Strand - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Krise hat für viele Bereiche des Lebens negative Folgen.
  • Die Umwelt kann davon aber teilweise profitieren.
  • So auch die Kegelrobben an der Nordseeküste.

Nach Angaben des Wattenmeer-Sekretariats in Wilhelmshaven wurde bei den routinemässigen Zählflügen im Frühjahr ein ungewöhnlich deutlicher Zuwachs bemerkt. Während der übliche jährliche Zuwachs an Tieren von Frühjahr zu Frühjahr bei etwa neun Prozent liegt, erhöhte sich die Zahl der Sichtungen an den Küsten der Nordsee in diesem Jahr um 17 Prozent auf rund 7650.

Bestände der Kegelrobben seit 2008 verdreifacht

Wie das Wattenmeer-Sekretariat am Freitag mitteilte, könnte dies darauf zurückzuführen sein, dass sich die Kegelrobben durch den Rückgang touristischer und anderer menschlicher Aktivitäten in der Corona-Pandemie weniger gestört fühlen und daher in grösserer Zahl auf Stränden und Sandbänken zu beobachten waren. Gesichert ist das aber nicht. Weitere Nachforschungen seien notwendig, hiess es dazu.

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Kegelrobben am Strand. (Archivbild) - dpa

Die Kegelrobben sind grössere Verwandte des Seehunds, der zweiten im Wattenmeer heimischen Robbenart. Ihre Bestände haben sich laut Wattenmeer-Sekretariat zuletzt generell gut entwickelt und seit 2008 mehr als verdreifacht.

Die im Wattenmeer-Sekretariat zusammengeschlossenen Anrainerstaaten Deutschland, Niederlande und Dänemark lassen die Tiere während des Fellwechsels im März und April aus der Luft zählen, um die Entwicklung abschätzen zu können.

Zählflüge zur Wurfzeit im Winter

Während des Fellwechsels verbringen die Robben besonders viel Zeit an Land und können daher besonders gut gesichtet werden. Die Zahl der dabei beobachteten Tiere ist jedoch nie mit dem Gesamtbestand identisch, da sich immer ein Teil im Wasser aufhält und unsichtbar bleibt.

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Eine junge Kegelrobbe auf einer Düne vor Helgoland.. - Keystone

Um Bestandsentwicklungen abzuschätzen, setzen die Experten daher auch auf weitere Zählflüge zur Wurfzeit im Winter. Dadurch kann die Anzahl der neugeborenen Kegelrobben beurteilt werden.

In vergangenen Winter wurden dabei laut Wattenmeer-Sekretariat rund 1730 Jungtiere gezählt, was einem leichten Zuwachs von zwei Prozent gegenüber der vorigen Geburtssaison entsprach. Die grössten Kegelrobben-Kolonien befinden sich an der niedersächsischen Küste, an der Nordseeinsel Helgoland sowie im niederländischen Wattenmeer.

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