«Katastrophe» - «Letzter Ritter»: Italiens Zeitungen zu Berlusconi

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Italien,

Italiens Zeitungen haben einen Tag nach dem Tod von Silvio Berlusconi teils vernichtende Nachrufe auf den früheren Ministerpräsidenten veröffentlicht.

Berlusconi
Berlusconi an einem Wahlkampfauftritt in Rom. (Archivbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Todestag war der Politiker und Unternehmer von Weggefährten und sogar politischen Rivalen noch weitgehend für sein Lebenswerk gelobt und respektiert worden - die Medien gingen dann härter mit Berlusconi um.

Die linksliberale Zeitung «Domani» nannte Berlusconi etwa «eine Katastrophe für das Land» und druckte auf der Titelseite ein Foto des düster blickenden Politikers. Berlusconis über viele Jahre ausgeübte Macht in Politik und Wirtschaft habe Italien einen «kolossalen Schaden» zugefügt.

Die ebenfalls linke Zeitung «Il Fatto Quotidiano» titelte über dem Konterfei Berlusconis gross mit «Bananenrepublik» und druckte in ihrem Leitartikel unkommentiert Hunderte Bemerkungen des Ex-Regierungschefs aus den vergangenen Jahrzehnten ab – eine peinlicher als die nächste.

«Abschied vom Pionier des Populismus mit drei Leben», schrieb die «Repubblica». Der eher liberale und christdemokratische «Corriere della Sera» erkannte einen «Zyklon Silvio, der Italien veränderte» sowie den «Erfinder des Bipolarismus» in der Politik.

Voller Ehrfurcht verabschiedeten sich indes die rechtspopulistischen Blätter von dem Politiker. «Il Giornale» – das bis vor wenigen Wochen grossteils noch Berlusconis Bruder Paolo gehörte – adelte den im Alter von 86 Jahren verstorbenen Politiker als «letzten Ritter». Die Zeitung «Libero» schrieb: «Silvio ist tot. Es wird keinen weiteren geben.» «La Verità» resümierte über Berlusconi: «Er hat gesiegt.»

Selbst die grossen Sportblätter räumten am Dienstag ihre Titelseiten komplett leer für den einstigen Erfolgspräsidenten im Fussball. Die Mailänder «Gazzetta dello Sport» nannte Berlusconi den «Mann der Sterne» – kein Wunder, gewann dieser doch als Präsident von Milan unter anderem fünfmal die Champions League. «Tuttosport» aus Turin titelte unter einem Foto des lächelnden Berlusconi umringt von Pokalen: «Ich habe einen König gesehen.»

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